Personalia : Logistik-Ehrenpreis für Lebenswerk von Peter Faller

In seiner Laudatio würdigte WKO-Spartenobmann Alexander Klacska, der bei Faller studiert hat, das Lebenswerk und sagte, dass nicht nur er persönlich, sondern die vielen Studen­tinnen und Studenten Peter Fallers ihm sehr dankbar sind.

Peter Faller war nach dem Studium der zunächst zweieinhalb Jahre für Bosch tätig, ehe er an die Universität Mannheim zurückkehrte, wo er promovierte. Mit seinem Lehrer Karl Oettle ging er anschließend an die Universität München, an das Institut für Verkehrswirtschaft und öffentliche Wirtschaft und habilitierte dort.

1973 wurde an die Hochschule für Welthandel in Wien (heute Wirtschaftsuniversität Wien) berufen und leitete dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 das Institut für Transportwirtschaft. Faller übernahm leitende Funktionen in der Österreichi­schen Verkehrswissen­schaftlichen Gesellschaft, der er von 1990 bis 2004 als Präsident und Wissenschaftlicher Leiter vorstand. Er wirkte nicht nur in der ÖVG, sondern auch maßgeblich in der österreichischen Bundesvereinigung Logistik, dessen Vorstand er bis heute angehört, mit.

Peter Faller führte nicht nur innerhalb Österreichs zahlreiche wissenschaftliche Studien durch sondern war auch in Beratungs- und Projektbewertungstätigkeit für die EU-Kommission sowie für die Europäische Verkehrsministerkonferenz tätig. Am Beginn seiner Tätigkeit stand die interdisziplinäre Untersuchung „Die Nebenbahnen in Österreich – ihre verkehrs- und raumwirtschaftliche Bedeutung”. Einer der Höhepunkte war die Koordination und Mitarbeit an der interdisziplinären „Machbarkeitsstudie SÜD-OST-SPANGE” (1992), die die technische, ökonomische und ökologische Realisierbarkeit einer neuen Hochleistungsstrecke von Wien über Eisenstadt, Graz und Klagenfurt bis zur italienischen Grenze zu ermitteln hatte.

Internationale Anerkennung fand auch seine Studie „Methodology for the Evaluation and the Choice of Investment in Transport Infrastructure“, die für die European Conference of Ministers of Transport 1990 durchgeführt wurde sowie seine Mitarbeit in einer vierköpfigen internationalen Task Force zwecks Erarbeitung eines Methoden­vorschlages für Guidelines der EU in Sachen Infrastrukturprojektbewertung (im Auftrag der EU-Kommission, Generaldirektion Verkehr). Den aktuellen Anforderungen entsprechend hat der Kunstliebhaber und Pianist Peter Faller während der letzten Jahre auch den Bereich der Lehre verstärkt internationalisiert. Im Vordergrund stand dabei die Intensivierung der Kontakte zu den Logistikinstituten der ausländischen CEMS-Partneruniversitäten (Köln, Rotterdam, HEC Paris, ESADE Barcelona, Louvain-la-Neuve, St. Gallen, BOCCONI Mailand, Kopenhagen, Stockholm, NHH Bergen, London School of Economics).