Voestalpine : Linz wird weltgrößter Produktionsort für lasergeschweißte Platinen

Die börsennotierte Voestalpine macht mit einem neuen Werk Linz zum weltweit größten Produktionsstandort von lasergeschweißten Platinen für den Automobilbau. Zusammen mit einer bisherigen Anlage können künftig bis zu 20 Mio. Stück jährlich erzeugt werden. Das berichten Voestalpine-Generaldirektor Wolfgang Eder und Vorstandsdirektor Peter Schwab.
Das neue Werk gehört zur Voestalpine Automotive Components Linz GmbH. Das ist die nun umbenannte, vormalige Europlatinen GmbH, eine Tochtergesellschaft der Metal Forming Division mit Sitz in Linz.
Die Steel Division liefert das Vormaterial
Sie stellt auf der Basis von Stahl Platinen als Ausgangsmaterial für anspruchsvolle Automobilkomponenten her, beispielsweise Karosserie- und Strukturteile im Bereich A- oder B-Säule, Stoßfänger oder Träger für die Radachse. Das Vormaterial kommt aus der nebenan beheimateten Steel Division.
Dabei werden etwa unterschiedlich weiche und harte, dicke und dünne Stähle in einem Bauteil kombiniert. Ziel ist exzellentes Crash-Verhalten und dennoch Gewichts- und Verbrauchseinsparung. Die Kunden sind laut Eder Premiumhersteller wie Daimler, BMW und Audi, die auf entsprechende Qualitäten angewiesen sind, aber auch so gut wie jeder Fahrzeugbauer in Europa. Die Voestalpine sei damit auch in den USA stark vertreten, zunehmend auch in China.
Schnellste Laserschweißanlage der Welt
Das neue Werk mit einem Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro erhöht die bisherige Kapazität um fünf auf 20 Millionen Stück jährlich. 70 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Seit dem Spatenstich im Sommer des Vorjahres haben sich die Umsatzziele bereits erhöht, teilt der Hersteller mit. „Dies macht deutlich, dass wir mit dem Investment in das neue Werk am Standort Linz eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen haben", so Peter Schwab, Chef der Metal Forming Division.
Das Werk bedeutet auch einen Technologiesprung: Die nach eigenen Angaben schnellste Laserschweißanlage der Welt ermöglicht alle 2 Sekunden ein Teil.
Aluminiumstanzteile und Alu-Alu-Platinen
Erstmals ist auch die Produktion von Aluminiumstanzteilen und künftig von Alu-Alu-Platinen möglich. Für letzteres liegen noch keine Aufträge vor, für die Stahl-Platinen hingegen bereits bis 2027. Damit wurde für die kommenden drei Jahre eine Umsatzsteigerung in diesem Bereich von 113 auf 160 Mio. Euro geplant.
Der Automotive Sektor macht zwei Drittel des Umsatzes im strategischen Schwerpunktsegment Mobilität aus, der 48 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns - zuletzt 11, Mrd. Euro - beiträgt. Der Anteil soll bis 2020 auf 50 Prozent gesteigert werden.
Der Bereich umfasst auch Lieferungen für Eisenbahnstruktur, beispielsweise Weichentechnologie, sowie die Raum- und Luftfahrt, etwa die Verbindungen zwischen den Triebwerken und den Flügeln und Teile des Fahrwerkes von Flugzeugen. Automotive macht 32 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Bekenntnis zum Standort Linz
In Oberösterreich beschäftigt die Voestalpine rund 11.200 Mitarbeiter und hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro erwirtschaftet.
Mit der Investition betone man auch die Verbundenheit mit dem Standort Linz, heißt es bei der Voestalpine. Den Standort kennzeichnen demnach "nicht zuletzt hervorragend qualifizierte Mitarbeiter und logistische Vorteile." Hier würden "höchstqualitative Stähle hergestellt, die dann im neuen Platinenwerk mittels High-Tech-Fertigungstechnologie unmittelbar weiterverarbeitet werden können".
Somit profitiert dem Konzern zufolge auch die hier beheimatete Steel Division als Vormateriallieferant.
(red/apa)