Traktorenhersteller : Lindner verzichtet auf den Osten

Der Tiroler Traktorenhersteller Lindner will sich in Zukunft auf den Kernmarkt "Alpenländer" konzentrieren. Dies teilten die Verantwortlichen am Freitag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung des neuen Innovationszentrums in Kundl mit. "Eine massive Wachstumsstrategie in den Osten ist für uns nicht der richtige Weg", meinte Marketingleiter David Lindner.

"Wir lassen die Finger von den neuen dynamischen Märkten mit 1.000-Hektar-Betrieben", erzählte der Marketingleiter. Deshalb werde Lindner auch in Zukunft keine "300-PS-Maschinen" für Großbetriebe anbieten, fügte er hinzu. Vielmehr möchte der Tiroler Traktorenhersteller zukünftig "der Beste am Berg" sein.

"Wir müssen unsere Größe berücksichtigen. Wir sind ein Mittelbetrieb, deshalb ist für uns eine Expansion beispielsweise in den asiatischen Raum zu risikoreich", bestätigte Geschäftsführer Hermann Lindner. 20- bis 50-Hektar-Betriebe seien die Zielgruppe für Lindner Traktoren. Für diesen Markt sei nun auch eine neue Baureihe der "Lintrac" eingeführt worden. Dieser soll die Merkmale von Traktor, Hangmäher und Hoflader in einem Fahrzeug vereinen, erklärte der Geschäftsführer. Der Lintrac sei außerdem der erste stufenlose Standardtraktor mit mitlenkender Hinterachse, fügte er hinzu.

Das neue Innovationszentrum beherbergt neben einem Verkaufs- und Kundencenter auch Schulungsräume für die Händler und ein Lindner-Museum. "Die Bandbreite reicht von Oldtimer-Traktoren bis zu spannenden interaktiven Elementen", sagte der Marketingleiter. Das Zentrum wurde in knapp einjähriger Bauzeit errichtet und kostete rund 4 Millionen Euro.

Der Tiroler Traktorenhersteller mit Hauptsitz in Kundl verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 einen Umsatz von 76,5 Millionen Euro. Lindner beschäftigt in Kundl nach eigenen Angaben 218 Mitarbeiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 1.400 Geotrac-Traktoren und rund 200 Unitrac-Transporter produziert, hieß es. Die Produktion des neuen Lintrac soll im Herbst 2014 starten. (APA)