Energie : Liefert Siemens neue Gasturbinen auf die Krim?

Russischen Medienberichten zufolge hat Siemens in einem gemeinsam mit einem russischen Partner betriebenen Werk Gasturbinen gebaut, die für Standorte auf der Halbinsel Krim bestimmt sein könnten. Das meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf die renommierte russische Wirtschaftszeitung "Wedomsti".

Konkret soll es dabei um den Bau von einem Kraftwerk in der Region Krasnodar handeln. Der Standort liegt dem Bericht der "FAZ" zufolge etwa 20 Kilometer Luftlinie von der Krim entfernt. Dabei soll Siemens laut russischen Berichten gemeinsam mit seinem Partner vier Turbinen für das Werk liefern. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet.

Falls dem wirklich so ist, wäre diese Meldung höchst heikel für die Münchner: Im Rahmen der gegen Russland verhängten Sanktionen untersagt die EU europäischen Konzernen, bestimmte Güter auf die von Moskau annektierte Halbinsel zu exportieren - und zwar vor allem im Energiesektor, so die "FAZ" weiter.

In der Münchner Zentrale von Siemens weist man darauf hin, dass sich der Konzern "selbstverständlich an die Sanktionsbestimmungen“ der EU halte. Das Unternehmen ist seit 155 Jahren in Russland präsent.

Russland hat im Zuge der Ukraine-Krise die Halbinsel Krim annektiert. Der militärische Schritt ist völkerrechtlich nicht anerkannt. Die EU verhängte aufgrund dieser Annexion und des bis heute andauernden militärischen Konflikts im Osten der Ukraine wirtschaftliche Sanktionen gegen Moskau. Seither verzeichnen westliche Unternehmen stark sinkende Umsätze in dem Land. Bei Siemens etwa hat sich der Umsatz in Russland seit Beginn der Ukraine-Krise auf eine Milliarde Euro halbiert. (pm)