"Licht und Mobilität" - Das war die 7. Zukunftskonferenz der Joanneum Research

Auch dieses Jahr präsentierte die Forschungsgesellschaft ihren Kunden und Partnern die neuesten Entwicklungen und bot ihnen die Möglichkeit, mittels Dialog Einfluss auf die Planungen des Unternehmens zu nehmen. Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pribyl konnte sich über rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen: „Damit haben wir eine Rekordzahl erreicht und konnten uns seit dem letzten Jahr nochmals um fast 200 Besucher steigern“. Die Begrüßung übernahmen Dr.in Sandra Holasek, Abgeordnete zum Landtag Steiermark, sowie der Kärntner Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser.

Autonomes Fahren

Als Höhepunkt des heurigen Programms überzeugte Dr.-Ing. Wolfgang Huhn von der Audi AG in seiner hervorragenden Keynote zum Thema „Licht für autonome Fahrzeuge”. „In meinem Bereich geht es vor allem darum, die Sicherheit zu verbessern – und natürlich auch darum, die Beleuchtung optisch ansprechend zu gestalten.“ Huhn arbeitet bereits seit 1987 erfolgreich in der Automobilbranche. Nach seinen F&E-Tätigkeiten bei BMW wechselte er 2000 zur Audi AG und übernahm dort die Abteilung „Entwicklung Licht und Sicht“ mit mittlerweile rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Entwicklung von Scheinwerfern, Heckleuchten, Innenleuchten, Xenon-, Leuchtweiteregelungs- und AFS Steuergeräten, LED Treibermodulen, Licht-/Regensensoriken, die Funktionsverantwortung für Night Vision Systeme und mehr fällt in seine Abteilung. „Der nächste Schritt sind hochauflösende, digitale Scheinwerfer mit einer Million Pixel, die auch Projektionen auf die Straße werfen können – zum Beispiel, um Sicherheitshinweise zu geben.

Klar ist jedenfalls, dass das autonome Fahren eine andere Art der Kommunikation erfordert. Das Auto muss den anderen Verkehrsteilnehmern Signale senden können. Aber auch Laser und organische LEDs, also OLEDs, werden an Bedeutung gewinnen. Letztere könnten zum Beispiel als Folien auf das Heck des Autos geklebt werden und leuchten dann von selbst“, so Huhn über die Zukunft der Automobilbeleuchtung.

Neues Zeitalter

Der Kärntner Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser zeigte sich sehr erfreut über die positiven Auswirkungen der Beteiligung des Landes Kärnten an der Joanneum Research: „Das Institut ROBOTICS hat innerhalb von kürzester Zeit einen etablierten Platz in der Kärntner Forschungsszene erworben.“ Die Politik müsse die Rahmenbedingungen schaffen, um die Implementierung der Erkenntnisse der Wissenschaft in Wirtschaft und Politik zu begleiten. „Politik und Wirtschaft müssen die Menschen an der Hand nehmen und sie behutsam in dieses neue Zeitalter der Digitalisierung führen.“

Spannende Sessions

In den sechs Sessions, die von den einzelnen Forschungseinheiten bespielt wurden, präsentierten Expertinnen und Experten der JOANNEUM RESEARCH ihre aktuellen Projekte. Ziel der Sessions war es, offene Dialoge und Diskussionen zu den jeweiligen Themen zu führen, um den aktuellen Bedarf und die Anforderungen der Wirtschaft und Industrie zu bewerten. Diskutiert wurden folgende Themen: „Innovative Technologien für hoch automatisiertes Fahren – mehr als nur ein ‚Hype‘?“ (DIGITAL), „Licht: was die Zukunft bringt!“ (MATERIALS), „Welche Mobilität für die kohlenstoffarme Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft?“ (LIFE), „Automatisierte Mobilität: Politische, technische und gesellschaftliche Herausforderungen“ (POLICIES), „Robot Mobility, Mobile Manipulation und Sicherheit“ (ROBOTICS) und „Dem Altern auf der Spur“ (HEALTH).

Ausstellung

Die Forschungseinheiten präsentieren ihre Erfolgsprojekte: DIGITAL stellte die Plattform ULTRACAM Mustang des Partners Vecxel-Imaging vor und erläuterte die Erhebung und Analyse von hochgenauen Umgebungsdaten für automatisiertes Fahren. MATERIALS präsentierte anhand eines 3D-MEOD-Demonstrators flexible Bedienoberflächen mittels plastisch verformbarer PyzoFlex®-Sensortasten. ROBOTICS war mit mobilen Robotern vor Ort. LIFE präsentierte seinen neuen Standort „Science Tower“, in den das Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft in Kürze übersiedeln wird. POLICIES analysierte Fragen zu Licht und Mobilität und HEALTH erläuterte, wie man sich durch Ernährung jung halten kann. Welche Vorteile eine bewusste Ernährung haben kann, zeigte sich gleich vor Ort, wenn man den ebenfalls ausgestellten Altersanzug probierte.