Tech in Use : KTM ist Fronius trotz Mehrkosten treu

Zum Abwickeln der intralogistischen Abläufe in den Produktions- und Logistikbereichen nutzt man bei KTM zahlreiche, ganz unterschiedliche Flurförderzeuge: von Niederhub- und Hochhub-Kommissionierern über Schubmaststapler und Schlepper bis zu 3-Rad-Gegengewichtsstaplern. Allen Geräten ist gemeinsam, dass sie das Toyota-Logo und das BT-Logo tragen. Die Gründe hierfür erläutert Günther Baumann: „Viele Jahre lang hatten wir Geschäftsbeziehungen zur schwedischen BT Industries gepflegt. Als dann Toyota im Jahr 2000 die Aktienmehrheit von BT erwarb und sechs Jahre später aus den beiden Unternehmen die Toyota Material Handling Group (TMHG) geformt wurde, haben wir die Zusammenarbeit mit Toyota fortgesetzt,“ sagt Ingenieur Günther Baumann, Head Of Purchase Non Production Material. Dazu hat KTM mit dem Flurförderzeug-Lieferanten mehrere Fullservice-Verträge auf Leasing-Basis für jeweils fünf Jahre abgeschlossen. Die Verträge beinhalten nicht nur sämtliche Fahrzeuge, die alle mit Elektroantrieben ausgestattet sind, sondern auch die Batterien und Ladegeräte.

Die Fachleute bei KTM sind über viele Jahre hinweg nicht nur den Flurförderzeugen von Toyota Material Handling treu geblieben, sondern auch dem Hersteller der Ladegeräte, dem österreichischen Spezialisten Fronius – und das gewiss nicht allein deshalb, weil auch Fronius in Oberösterreich angesiedelt ist. Seit über zehn Jahren schon nutzt der Motorradproduzent zum Laden der Antriebs-Batterien die Inverter- (Hochfrequenz-) Technologie mit der intelligenten ‚Active Inverter Technology’. Für alle Flurförderzeuge hat Fronius die richtigen Ladegeräte aus den ‚Selectiva’-Baureihen’ im Programm.

Die Stapler der Typen Toyota Traigo 24 (mit 24-Volt-Batterie) und Toyota Traigo 48 (mit 48-Volt-Batterie) werden vor allem im Wareneingang – hier sind täglich 30 bis 40 Lkw-Ladungen zu vereinnahmen – sowie in den Abteilungen Verpackung und Versand eingesetzt. Für den Transport schwererer Güter steht ein Traigo 48 mit einer Nenntragkraft von zwei Tonnen bereit. Die drei Schubmaststapler mit den Bezeichnungen RRE 2 und RRE 160 übernehmen die Regalbedienung im Teilezentrum. Hier arbeiten auch sechs Schlepper der Typen Ergomove und Ergomover mit angehängten Transportwagen. Den weitaus größten Anteil an den insgesamt 74 Flurförderzeugen (Stand 2012) aber machen die Kommissionierer und Elektrohubwagen aus. Bei den fünf Niederhub-Kommissionierern handelt es sich um die BT Levio-Serie, bei den drei Hochhub-Kommissionierern um Fahrzeuge der BT Optio-Serie. Abgerundet wird die große Flotte durch insgesamt 43 Elektro-Hochhubwagen mit Plattform (P-Serie) und Mitgänger-Elektro-Deichselstapler (W-Serie) der Baureihe BT Staxio.

Zum Laden der kleineren und mittleren Traktionsbatterien werden Geräte der Fronius-Baureihe ‚Selectiva 1 kW’, nämlich die Typen Selectiva 2032 (24V 32A), Selectiva 2035 (24V 35A) und 2040 (24V 40A) eingesetzt. Als Stromquelle benötigt man eine 230-Volt-Steckdose. Zum Laden der mittleren und großen Antriebsbatterien bei KTM bedient man sich der Baureihe ‚Selectiva Plus 3 kW’, genauer gesagt des Typs Selectiva Plus 4050 (einphasig, 48V 50A), ebenfalls mit 230-Volt-Anschluss. Lediglich für den Zwei-Tonnen-Stapler benötigt man ein größeres Ladegerät, das Selectiva Plus 4065 (dreiphasig, 48V 65A), für das man einen 400-Volt-Anschluss braucht. Alle ‚Selectiva’-Ladegeräte lassen sich aufgrund der geringen Abmessungen und geringen Gewichtes mühelos und platzsparend an der Wand montieren.

Installiert sind die Fronius-Ladegeräte auf dem Werksgelände in acht Batterieladestationen unterschiedlicher Größe und folglich mit unterschiedlicher Zahl an Einzelladeplätzen. Einrichtungen für einen Batteriewechsel gibt es bei KTM nicht. Zum einen wird in den Montagebereichen und im Teilelager einschichtig gearbeitet, sodass die Flurförderzeug-Batterien über Nacht geladen werden können und keine Wechselbatterien erforderlich sind. „Zum anderen“, macht Günther Baumann deutlich, „produzieren die Mitarbeiter in der mechanischen Fertigung zwar in drei Schichten, das Transportaufkommen ist aber so gering, dass es ausreicht, wenn man sich bei Bedarf der bereitstehenden Handhubwagen bedient.“