Personalia : Konzernchef von Ford muss offenbar gehen

Die jahrelange Talfahrt des Aktienkurses kostet Ford-Chef Mark Fields Insidern zufolge den Job. Fields werde den US-Autobauer im Rahmen eines größeren Umbaus in der Führungsetage verlassen, verlautete am Montag aus Unternehmenskreisen.

US-Medien: Chef der Sparte für autonomes Fahren wird übernehmen

Seit der 56-Jährige vor drei Jahren bei dem Autobauer mit Modellen wie "Fiesta" oder "Galaxy" das Lenkrad übernommen hatte, war der Kurs der Aktien um 40 Prozent gesunken - sehr zum Ärger von Chairman Bill Ford und anderen Direktoriumsmitgliedern.

Sie setzen Berichten des Magazins "Forbes" und der "New York Times" zufolge nun darauf, dass der 62-jährige Chef der Sparte für autonomes Fahren, James Hackett, den US-Branchenzweiten wieder in die Spur bringt. Eine Mitteilung zum Chefwechsel werde in Kürze erwartet, hieß es in den US-Medien. Bei Ford Europa hat ein Sprecher eine Stellungnahme abgelehnt.

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Als Fields Chef von Ford wurde, brummte in den USA noch das Geschäft mit Autos. Jetzt steht die Branche vor einer ungewissen Zukunft, die Verkäufe auf dem wichtigen Markt dürften Analysten zufolge in diesem Jahr leicht schrumpfen. Das macht neben Ford auch dem US-Marktführer General Motors (GM) und dem dritten Autoriesen aus Detroit, Fiat Chrysler, zu schaffen.

Finanzfirmen wollen mehr Rendite sehen

Ford hinkt allerdings mit der Rendite hinter GM hinterher und fiel bei den Anlegern mit der Aussicht auf einen Gewinnrückgang im laufenden Jahr in Ungnade. Der Rückgang des Aktienkurses führte zuletzt so weit, dass der kalifornische Elektroauto-Pionier Tesla am Freitag mit 51 Mrd. Dollar (45,6 Mrd. Euro) einen höheren Marktwert hatte als Ford mit 43 Mrd. Dollar.

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Hackett steht bisher der erst vor gut einem Jahr gegründeten Ford-Sparte vor, die das Traditionsunternehmen bei selbstfahrenden Autos und Mobilitätsdiensten voranbringen soll. Gerade hier wollten Bill Ford und sein Direktorium mehr Sicherheit haben, dass sich Investitionen in fahrerlose und elektrogetriebene Autos sowie in Fahrdienste auch lohnen. (reuters/apa/red)