Pasching : Konflikt um neue Banner-Fabrik

Der Batteriehersteller Banner mit Sitz in Leonding bei Linz will in der Nachbargemeinde Pasching eine neue Produktionsanlage für Starterbatterien errichten. 35 Millionen Euro sollen investiert, bis zu 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, teilte das Unternehmen auf APA-Anfrage mit. Doch Bürgerinitiativen stellen sich gegen das Projekt, wie mehrere Medien bereits berichteten.

Fix ausverhandelt

Bis zu 2,4 Millionen Starterbatterien sollen jährlich in dem Werk erzeugt werden. Sobald alle Genehmigungen erteilt sind, möchte man mit dem Bau in einem Betriebsbaugebiet beginnen, heißt es bei Banner. Das Projekt sei fix ausverhandelt und in der ersten Instanz entscheidungsreif. Man benötige den neuen Bau, um konkurrenzfähig zu bleiben. Auch die Slowakei sei als Standort infrage gekommen, aber aus strategischen Gründen wolle man in Oberösterreich bleiben. Doch zwei Bürgerinitiativen protestieren gegen den Bau, der laut Banner 600 Meter von der nächsten Siedlung entfernt entstehen soll.

Die Gegner warnen vor Umweltschäden und Bleivergiftungen. In einer Prüfung des bestehenden Werkes in Leonding habe man lediglich bei einem Standort in Hauptwindrichtung eine Bleiemission feststellen können, wird ein Prüfer zitiert. Für einen Gutachter der Gemeinde Pasching ist laut ORF-Oberösterreich eine mögliche Belastung durch Schadstoffe unbedenklich.

Umweltvertrag

Laut Banner entspricht das eingereichte Projekt dem Anspruch eines verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen, der Umwelt und dem Wohl der Mitarbeiter und Anrainer. "Zum Beispiel investieren wir in ein Abluftreinigungskonzept, das in unserer Branche einmalig ist und dank zweistufigen Filteranlagen die niedrigst möglichen Emissionswerte garantiert", sagte der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Bawart. Darüber hinaus habe die Firma zugesichert, in Form eines Umweltvertrages über den normalen, behördlichen Standard hinausgehende Überwachungsmaßnahmen vertraglich festzulegen und sicherzustellen.

Von den heftigen Protesten der Bürgerinitiativen zeigte sich Bawart überrascht. "Wir behalten uns ab sofort das Recht vor, uns gegen Personen, die nachweislich falsche Behauptungen erheben und damit auch unbegründete Ängste schüren, mit rechtlich gebotenen Mitteln zur Wehr zu setzen." Eine der Familien, von der man bereits vor einigen Jahren ein Grundstück gekauft hatte, auf dem aber nun nicht gebaut werden soll, betreibe die Proteste mit.

Das Unternehmen wies darauf hin, dass in Leonding, nahe einem gemischten Industrie-, Gewerbe und Siedlungsgebiet sowie einem Wasserschutzgebiet, seit den späten 1950er-Jahren ohne Zwischenfälle Batterien erzeugt werden. Im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende März) wurden 233 Millionen Euro erlöst. Per Stichtag 31. März 2014 beschäftigte die Banner-Gruppe 770 Mitarbeiter. (APA)