Stahlindustrie : Japans Industrie in Aufruhr: Fälschungsskandal bei Stahl und Halbleitern

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Beim japanischen Stahlriesen Kobe Steel sind mehr Produkte von Datenfälschungen betroffen als zunächst angenommen. Das Unternehmen bestätigte einen Medienbericht, wonach auch die Angaben zu Produkten aus Eisenpulver gefälscht sein könnten.

Die Zeitung "Yomiuri" hatte berichtet, dass sich der Datenfälschungsskandal auch auf diese etwa in Autogetrieben verwendeten Bauteile ausweiten könnte.

Aktie des Stahlriesen im freien Fall

Kobe Steel ist der drittgrößte Stahlkonzern Japans. Das Unternehmen produziert Stahl und Maschinen und vermarktet diese weltweit unter der Marke Kobelco. Kobe beliefert zahlreiche Industrien und kooperiert unter anderem auch mit US Steel.

Am Wochenende musste Kobe Steel bereits einräumen, die Daten einiger Aluminium- und Kupferprodukte gefälscht zu haben. Die Aktien des Stahlkonzerns brachen um weitere 18 Prozent ein. Am Tag zuvor hatten sie bereits um gut ein Fünftel nachgegeben.

Tochterfirma beliefert Halbleiterhersteller - ohne Inspektionen

Unterdessen berichtete die Tageszeitung "Nikkei", die Tochtergesellschaft Kobelco Research Institute, die sowohl für Kobe Steel als auch andere Firmen Produkte testet, habe ohne Inspektionen Materialien zur Produktion von Halbleitern ausgeliefert.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte Ermittlungen in dem Geschäftszweig. Der Zeitung zufolge erwägt Kobe Steel den Verkauf seines Immobiliengeschäfts, um angesichts des Skandals eine drohende Schieflage zu verhindern. Dazu wollte sich der Unternehmenssprecher nicht äußern.

Rund 200 Hersteller in Japan betroffen - auch Toyota

Japans Industrie wurde durch die Enthüllungen in Aufruhr versetzt. Die Datenfälschungen betreffen Materialien, die in Autos, Flugzeugen und möglicherweise auch in einer Weltraumrakete sowie Militärausrüstung eingesetzt wurden.

Betroffen sind rund 200 Firmen, darunter der Autobauer Toyota. Ihnen sei vorgetäuscht worden, dass ihre Ansprüche erfüllt worden seien. Kobe Steel hatte die Beteiligung Dutzender Mitarbeiter eingeräumt. Die Vorfälle könnten bis zu zehn Jahre zurückreichen. (red/reuters/apa)