Justiz : Japan: Carlos Ghosn darf in Kürze erstmals vor Gericht sprechen

Mehr als sechs Wochen nach der Festnahme von Carlos Ghosn wird der ehemalige Nissan-Chef einem Medienbericht zufolge in Kürze erstmals vor Gericht erscheinen. Ghosn selbst habe eine öffentliche Anhörung zur Klärung seiner Haftgründe beantragt, meldete der japanische Sender NHK. Das Tokioter Bezirksgericht sei nun dazu verpflichtet, binnen fünf Tagen eine Anhörung anzuberaumen.

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Ghosn werde bei dem Termin erscheinen, berichtete NHK unter Berufung auf einen Anwalt des Managers weiter. Ghosn war am 19. November festgenommen worden. Er wird beschuldigt, jahrelang sein Einkommen unvollständig angegeben zu haben. Japanischen Medien zufolge weist er die Vorwürfe zurück. Ihm droht eine jahrelange Gefängnisstrafe.

Erst am Montag hatte ein Tokioter Gericht Ghosns Untersuchungshaft bis zum 11. Jänner verlängert. Hintergrund war ein neuer Haftbefehl. Dabei geht es um den Vorwurf der Staatsanwaltschaft, dass der Manager um 2008 herum persönliche Schulden in Höhe von knapp 17 Mio. Dollar (15 Mio. Euro) bei dem japanischen Autobauer abgeladen haben soll. Medienberichten zufolge wies Ghosn auch die neuen Anschuldigungen zurück.

Seit er festgenommen wurde, wankt die Allianz von Renault, Nissan und Mitsubishi. Der Manager war jahrelang die treibende Kraft hinter dem Bündnis. Während Ghosn bei Nissan und Mitsubishi seiner Ämter enthoben wurde, muss er seinen Chefposten bei Renault bisher nur ruhen lassen. (reuters/apa/red)

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