Konjunktur : IV-Konjunkturbarometer steigt seit Herbst 2014

Die vierteljährliche Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV) zeigt einen Aufwärtstrend, weil die Industriebetriebe in den nächsten Monaten eine bessere Geschäftslage erwarten. Für den IV-Generalsekretär Christoph Neumayer handelt es sich aber nur um ein "Frühlingslüfterl" in Richtung Erholung, aber noch nicht um einen Wirtschaftsaufschwung wie in den Jahren 2010 und 2011.

Die globale Konjunkturabkühlung seit Sommer 2015 und der heimische Gegenwind wirke hemmend auf die "Auftriebskräfte" in Österreich, sagte Neumayer bei der Präsentation der IV-Konjunkturumfrage gemeinsam mit IV-Chefökonom Christian Helmenstein diese Woche in Wien.

Das IV-Konjunkturbarometer wird als Mittelwert aus den Beurteilungen der gegenwärtigen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten berechnet. Befragt wurden 413 Industriebetriebe in Österreich mit 249.000 Beschäftigten. Das Konjunkturbarometer für März 2016 stieg auf plus 26 Punkte nach 22 Punkten im Dezember 2015.

Getragen wird der Anstieg laut Industriellenvereinigung von den sich "markant aufhellenden" Geschäftserwartungen (+15 nach -2 Punkten). Die aktuelle Geschäftslage wird von den befragte Betrieben aber "spürbar schwächer" als im Schlussquartal des Vorjahres bewertet (+36 nach +46 Punkten).

Seit September 2014 steigt das IV-Konjunkturbarometer nun kontinuierlich. Zum Vergleich: Im März 2011, als die heimische Wirtschaft kräftig wuchs, lag der Wert bei 37 Punkten.

Heimische Betriebe rechnen mit besseren Geschäften

Möglicherweise gute Nachrichten gibt es für den kriselnden Arbeitsmarkt. Die Betriebe erwarten laut IV-Umfrage einen höheren Beschäftigungsstand in den nächsten drei Monaten. Die Betriebe würden jetzt aufgrund etwas besserer Geschäftsaussichten auf Mitarbeitersuche gehen, so der IV-Generalsekretär. Zu wenig Fachkräfte gebe es vor allem im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieure und Softwareentwicklung. Da helfe auch die aktuelle höhere Zuwanderung nicht.

Die wieder teilweise aktivierten Grenzkontrollen in der Europäischen Union aufgrund der Flüchtlingskrise haben laut Neumayer die österreichische Industrie noch "nicht signifikant" getroffen. Er warnte aber vor Behinderungen des Güterverkehrs zwischen Österreich und Italien am Brenner-Grenzübergang. Verzögerungen durch Grenzkontrollen würden dann die heimische Wirtschaft "signifikant" treffen.

Exporte außerhalb Europas werden schwieriger

IV-Chefökonom Helmenstein sieht die heimische Industrie durch die Aufwertung des Euros verstärkt unter Druck. Dies sei "nicht einfach" für die Exporte. Dies Ausfuhren würden nun vor allem nach Deutschland und Osteuropa zulegen. (apa/red)