Abfallwirtschaft : Italiens Müll rollt schon in Richtung Niederösterreich

Der Transport von maximal 7.000 Tonnen Hausmüll aus Süditalien zur Zöchling Abfallverwertung GmbH in St. Pölten ist bereits voll im Gange. Wie Geschäftsführer Johann Zöchling mitteilte, handle es sich um "laufend eingehenden Hausmüll" aus einer Aufbereitungsanlage, wo der "Abfall bereits einer Vorbehandlung unterzogen wurde". Die Lieferungen würden zu mehr als 90 Prozent auf der Schiene erfolgen.

In der niederösterreichischen Landeshauptstadt werde das Material dann einem Recycling unterzogen. Die wiedergewonnen Metalle würden dem Schrotthandel zugeführt, die vorhandenen Kunststoffe als Ersatzbrennstoff verbrannt, wurde auf Anfrage mitgeteilt. Der Rest werde einem Rotteverfahren unterzogen und in der Deponie "Am Ziegelofen" zu Müllkompost verarbeitet. Übrig bleiben würden lediglich "kleine Mengen im Umfang von wenigen Massenprozent", die abgelagert würden. Ende 2020 werden die Transporte nach St. Pölten "vertragsgemäß abgeschlossen sein", wurde schriftlich übermittelt.

Grund für die Lieferungen sei, dass in Italien nicht die nötigen Kapazitäten zur Wiederverwertung vorhanden seien und als Alternative lediglich die "illegale Entsorgung" möglich sei, so die Firma Zöchling. Zudem sei der Transport nach Niederösterreich kürzer als etwa nach Deutschland oder in die Niederlande. (apa/red)

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