Automobilindustrie : Insider zu Audi: Vier von sieben Vorständen müssen gehen

Nach langen Querelen soll der Vorstandsumbau bei Audi Insidern zufolge jetzt schnell über die Bühne gehen. Bis zur IAA, der wichtigsten Automesse der Welt, die Mitte September ihre Tore öffnet, sollen vier von sieben Top-Managern ausgetauscht werden, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen zu Reuters.

Der langjährige Audi-Finanzvorstand Axel Strotbek solle von Alexander Seitz abgelöst werden, der Beschaffungsvorstand bei VW do Brasil war, berichtete die "Automobilwoche".

Der wegen des Verkaufseinbruchs in China in die Kritik geratene Vertriebschef Dietmar Voggenreiter müsse seinen Posten an den VW-Nutzfahrzeuge-Vertriebschef Bram Schot abgeben.

Der von Arbeitnehmerseite wegen angeblich fehlender Strategie kritisierte Produktionsvorstand Hubert Waltl müsse seinen Platz für Peter Kössler freimachen, bisher Leiter des Audi-Werks im ungarischen Györ, hatte zuvor der Ingolstädter "Donaukurier" berichtet.

VW-Chef Müllers Vertrauer Wendelin Göbel, VW-Generalsekretär in Wolfsburg, soll auch nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR Nachfolger von Audi-Personalchef Thomas Sigi werden.

Konzernchef Stadler bleibt offenbar im Amt

Audi-Chef Rupert Stadler bleibe dagegen im Amt, solange sich die Vorwürfe gegen ihn wegen der Dieselaffäre nicht erhärteten. "Er hat weiterhin das Vertrauen der Familien Porsche und Piech", sagte einer der Insider laut Reuters. "Es müsste schon etwas Gravierendes aufkommen, damit sich daran etwas ändert: etwa ein Beleg dafür, dass er etwas von den Manipulationen gewusst hat." Sprecher von VW und Audi sprachen von Spekulationen und lehnten jeden Kommentar ab.

(reuters/dpa/apa/red)