Halbleiter : Infineon-Austria-Chefin: Großübernahme stärkt Standort Villach
Am Donnerstag hat Infineon seine Quartalszahlen präsentiert und es sieht sehr gut aus: Der schwache Euro und der verhältnismäßig starke Dollar sorgen beim bayrischen Chipkonzern für gute Laune, der Umsatz des Konzerns kletterte im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Der Überschuss stieg um die Hälfte auf 136 Millionen Euro. Und: Vor kurzem hat Infineon mit der Übernahme des US-Konzerns International Rectifier die größte Akquisition seiner Unternehmensgeschichte getätigt.
Für den Chipkonzern, der 2013 laut dem Wirtschaftsmagazin "trend" zu dem forschungsstärksten Industrieunternehmen Österreichs gekürt wurde (im Geschäftsjahr 2014 hat das Unternehmen 320 Millionen Euro für F&E ausgegeben), scheint es gerade ziemlich gut zu laufen.
"Spätestens im Geschäftsjahr 2017 soll der Margenbeitrag von International Rectifier mindestens Infineons Ziel von 15 Prozent Segmentergebnis-Marge über den Zyklus entsprechen", erklärt Infineon-Austria-Chefin Sabine Herlitschka dem INDUSTRIEMAGAZIN.
"Größenvorteile in der Produktion"
Durch die Übernahme entstünden Größenvorteile in der Produktion, die die Wettbewerbsfähigkeit des Gesamtunternehmens stärken, sagt Herlitschka. "Hier könnte die Villacher Innovationsfabrik von Produktionsverlagerungen in die 300 mm-Dünnwaferfertigung profitieren. Die Akquisition ist darüber hinaus auch eine attraktive Chance für die aus Villach global verantworteten Geschäftsbereiche im Leistungshalbleiter-Segment."
Die tatsächlichen Auswirkungen für Infineon in Villach seien aber noch abzuwarten, so die Infineon-Austria-Chefin.
Fachkräftemangel weiterhin Thema
In Bezug auf den Fachkräftemangel in Österreich hat Herlitschka klare Forderungen an die Politik: Senkung der Lohnnebenkosten, Arbeitszeitflexibilisierung sowie die gezielte Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften müssten vorangetrieben werden. Die Reformvorschläge liegen seit Jahren auf dem Tisch, jetzt gehe es darum, diese umzusetzen, erklärt Herlitschka.
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