Außenhandel : Industrie besorgt wegen der Turbulenzen im Iran

Die Unruhen im Iran erfüllen auch die deutsche Wirtschaft mit Sorge. Nachdem die dortige Wirtschaftsentwicklung und die deutsch-iranischen Beziehungen hinter den Erwartungen zurücklägen, dürfte die "angespannte politische Lage die Situation weiter belasten", sagte der Verantwortliche für Außenwirtschaft beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Volker Treier, der "FAZ".

Der Präsident des Großhandelsverbands BGA, Holger Bingmann, sagte der Zeitung, die deutsche Wirtschaft sei ernüchtert. "Die Exporte in den Iran bleiben bislang weit hinter den Erwartungen zurück", sagte er. Grund dafür seien politische Entwicklungen, insbesondere behindere auch die Iran-Politik der USA den Aufschwung des Landes. US-Präsident Donald Trump will unter anderem das Atomabkommen mit dem Iran neu verhandeln und droht mit der Aufkündigung der Vereinbarung.

Nach Einschätzung des DIHK wird in Deutschland für das abgelaufene Jahr ein Handelsvolumen mit dem Iran in Höhe von 3,5 Mrd. Euro erwartet. Ein Jahr zuvor waren es 2,9 Mrd. Euro. Die deutschen Unternehmen erwarten demnach zudem, dass der Warenhandel 2018 auf über vier Mrd. Euro steigen könnte.

Aussenwirtschaft Austria: Unsichere rechtliche Situation in den kommenden Wochen

Auch bei der Lockerung der Sanktionen des Westens gegen den Iran ist derzeit nicht sicher, wie der diesbezügliche Kurs von Donald Trump aussehen wird.

Zuletzt hat es vom amerikanischen Kongress keine Reaktion darauf gegeben, ob die USA den Handel mit dem Iran mit Sanktionen belegen oder nicht. "Daher wird das Abkommen aus heutiger Sicht ohne Veränderungen wie bisher fortgesetzt", meldet hier die Aussenwirtschaft Austria. Allerdings sind dazu in den kommenden Wochen mehrere Schritte auf politischer Ebene zu erwarten. Kursänderungen sind daher nicht auszuschließen.

(red/afp/apa)