Motorenbau : Hintergrund zum Dieselmotor: Aus Augsburg in die Welt
Der Augsburger Ingenieur Rudolf Diesel entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts den nach ihm benannten Motor, der bis heute weltweit Autos, Lastwagen, Lokomotiven, Schiffe und Kraftwerke antreibt. Diesel ist wie Benzin ein Gemisch aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen und wird in Raffinerien aus Erdöl hergestellt.
Andere Funktion als Ottomotor
Ein Dieselmotor funktioniert aber anders als ein Ottomotor, also ein Benziner. Beim Ottomotor wird das zerstäubte Benzin im Zylinder von einer Zündkerze entflammt. Der hohe Druck, der dabei entsteht, treibt den Motor an. Der Diesel ist dagegen ein Selbstzünder. Im Zylinder wird Luft so stark zusammengepresst, dass sie bis zu 900 Grad Celsius heiß wird. Dann wird der Diesel in winzigen Tröpfchen eingespritzt und entzündet sich nur aufgrund der hohen Temperatur im Zylinder.
Der Wirkungsgrad höher - aber die Abgase dreckiger
Der Wirkungsgrad, also das Maß, mit dem der Motor die Energie im Sprit nutzt, ist beim Diesel höher. Deshalb verbrauchen Dieselmotoren weniger Kraftstoff. Dafür sind Diesel-Abgase schmutziger - wenn man sie nicht reinigt, bevor sie aus dem Auspuff geblasen werden. Während der Feinstaub mit Hilfe von Partikelfiltern in modernen Motoren zum Großteil abgefangen wird, bleiben besonders Stickoxide ein Problem.
Diesel bleiben günstiger als Benziner
Egal, wie hoch die Kraftstoffpreise steigen: Autofahrer können sich darauf verlassen, dass Diesel günstiger ist als Benzin: Die Mineralölsteuer für Diesel beträgt in Deutschland 47 Cent pro Liter, für Superbenzin 65,5 Cent. Für viele ist der geringere Preis an der Zapfsäule der Hauptgrund, sich für ein Auto mit Diesel-Motor zu entscheiden. Laut Kraftfahrt-Bundesamt fuhren Anfang 2016 in Deutschland unter insgesamt rund 45 Millionen Personenwagen gut 14,5 Millionen mit Diesel. (dpa/apa/red)