Felsners Faktencheck : Heinz-Christian Strache im Münchhausen-Test

Felsners Faktencheck
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Lieber Herr Strache,

wie 80 % der Wähler wissen, sind der Großteil Ihrer Forderungen nicht einmal ansatzweise ernst zu nehmen. Trotzdem habe ich ein Rechenexempel zu Ihrer Forderung nach einer Mindestpension in Höhe von EUR 1.200,- angestellt. Ein von Ihnen als Nächster geliebter Österreicher müsste in 42 Jahren Erwerbstätigkeit durchschnittlich EUR 26.500,- jährlich (= EUR 1.893,- p. M.) brutto verdienen, um nach dem neuen Pensionsrecht „aus eigener Kraft“ auf EUR 1.200,- monatliche Bruttopension zu kommen.

Gemeinsam mit seinem Arbeitgeber würde dieser Österreicher in Summe EUR 253.764,- an Pensionsversicherungsbeiträgen bezahlen. Um einen gesetzlichen Pensionsanspruch zu erwirken, genügen 7 Erwerbsjahre. In diesen 7 Jahren müsste ein gewiefter Österreicher lediglich insgesamt EUR 5.390,- (= 2 % der normalerweise erforderlichen Summe) an Pensionsversicherungsbeiträgen bezahlen, um – Dank Ihrer grandiosen Idee – ebenfalls auf EUR 1.200,- (Mindest-)Pension zu kommen.

Ihr System fördert Abgabenhinterziehung bzw. Sozialversicherungsbetrug. Die jährlichen Kosten für Ihre Forderungen an das Pensionssystem würden die staatlichen Zuschüsse auf jenseits der 20 Milliarden Euro p. a. mehr als verdoppeln. Wenn Ihre Nächstenliebe auch für die übernächste Generation gilt, sollten Sie von dieser Forderung Abstand nehmen.

Ronald Felsner ist Geschäftsführer der 4 sales development KG, Lehrbeauftragter an der Donauuniversität Krems und Trainer für die Finanzbranche mit Schwerpunkt gesetzliche Sozialversicherung.

www.sales-development.at