Ergebnisse : Gewinnsprung bei EVN

Der börsennotierte Versorger EVN hat im ersten Quartal 2016/17 einen Gewinnsprung von einem Fünftel und mehr Umsatz erzielt. Positiv ausgewirkt haben sich dabei höhere Strom- und Gasabsätze wegen des kälteren Wetters, höhere Stromliefermengen aus den Wärmekraftwerken zur Netzstabilisierung und positive Impulse aus Umweltprojekten. Der Konzerngewinn stieg um 20,9 Prozent auf 95,3 Mio. Euro.

Operativ stieg das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) um 4,8 Prozent auf 125,2 Mio. Euro, teilte die EVN am Dienstag mit. Das EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) erhöhte sich um 18,8 Prozent auf 219,8 Mio. Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich wegen positiver Einmaleffekte im Zinsergebnis um 8,1 Mio. Euro auf minus 8,6 Mio. Euro.

Der Umsatz legte um 6 Prozent auf 607,4 Mio. Euro zu. Wesentlich dafür seien höhere Liefermengen von Strom aus Wärmekraftwerken zur Netzstabilisierung, temperaturbedingt höhere Strom- und Gasnetzabsätze in Niederösterreich sowie eine ebenfalls temperaturbedingte Umsatzsteigerung in Südosteuropa. Weitere positive Impulse seien vom internationalen Projektgeschäft im Umweltbereich ausgegangen.

Für das Gesamtjahr werde "unter Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen" das Konzernergebnis, "das sich aus dem operativen Geschäft ergibt, weitgehend stabil erwartet", heißt es in der heutigen Mitteilung. Effekte auf dem Verfahren im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum seien davon getrennt zu betrachten. Weitere Einflüsse auf das Ergebnis könnten sich aus regulatorischen Rahmenbedingungen, den eingeleiteten Verfahren in Bulgarien sowie aus dem Fortgang der Aktivitäten in Moskau ergeben. Ein zusätzlicher positiver Effekt auf das Konzernergebnis in Höhe von 38 Mio. Euro ergebe sich im zweiten Quartal durch den außergerichtlichen Vergleich um Ökostromkosten mit der staatlichen bulgarischen Stromgesellschaft NEK im Februar 2017.

Beim Kraftwerk Duisburg-Walsum, an dem die EVN mit 49 Prozent beteiligt ist, hat in November ein Schiedsgericht der Projektgesellschaft Ansprüche in Höhe von 200 Mio. Euro zuerkannt. "Das Ergebnis des Schiedsspruchs führt im überwiegenden Ausmaß zu einer Reduktion der Anschaffungskosten für das Kraftwerk", betont die EVN. (apa/red)

Der börsennotierte niederösterreichische Versorger EVN hat im ersten Quartal 2016/17 (Oktober bis Dezember) die Stromproduktion um 18,4 Prozent auf 1.936 Gigawattstunden (GWh) erhöht. Dabei sei die Erzeugung aus erneuerbarer Energie wegen eines höheren Wasser- und Winddargebots sowie der Inbetriebnahme des Windparks Paasdorf-Lanzendorf um 19,1 Prozent auf 522 GWh gestiegen.

Gleichzeitig sei auch die Erzeugung in den Wärmekraftwerken, die auch im Winter wieder zur Stabilisierung der Stromnetze in Österreich und Deutschland eingesetzt werden, gesteigert worden, teilte die EVN am Dienstag mit.

In Bulgarien sei die weitere Umsetzung des Wasserkraftprojektes Gorna Arda ausgesetzt, da das Projekt im aktuellen Umfeld nicht realisierbar sei. Aus diesem Grund sei eine Wertminderung von 28,9 Mio. Euro vorgenommen worden. Planmäßig fortgesetzt habe man das im Geschäftsjahr 2013/14 gestartete 1 Mrd. Euro schwere Investitionsprogramm in Niederösterreich. Rund 70 Prozent davon fließen in den Netzbereich, laufende Vorhaben seien vor allem der Neubau sowie Erweiterungen und Leistungssteigerungen bei 110-kV-Leitungen und Umspannwerken.

Das Umsatzplus von 6 Prozent auf 607 Mio. Euro begründet die EVN im Wesentlichen mit gestiegenen Stromliefermengen aus Wärmekraftwerken zur Netzstabilisierung, höheren Strom- und Gasabsätzen in Niederösterreich wegen des kälteren Wetters sowie ebenfalls temperaturbedingten Umsatzsteigerungen in Südosteuropa. In Österreich und Mazedonien sei die Heizgradsumme - ein Indikator für den Heizbedarf - sogar deutlich über dem Mehrjahresdurchschnitt gelegen. Positive Impulse seien auch vom internationalen Projektgeschäft im Umweltbereich gekommen.

Der Gasverkauf an Endkunden stieg laut Zwischenbericht um 17,9 Prozent auf 2.118 GWh, der Wärmeverkauf an Endkunden um 14,7 Prozent auf 725 GWh. Der Stromverkauf an Endkunden war von Rückgängen bei Großkunden beeinflusst und stieg nur leicht um 0,4 Prozent auf 5.000 GWh.

Im Umweltgeschäft habe die EVN das Investitionsprogramm im Bereich Trinkwasserversorgung in Niederösterreich fortgesetzt, heißt es in der heutigen Mitteilung weiter. Im internationalen Projektgeschäft habe im Dezember die zehnjährige Vertragslaufzeit für die von der EVN errichtete und finanzierte Trinkwasseranlage Süd-West-Moskau geendet: Die Stadt Moskau habe mit der Zahlung der letzten Rate die lokale Objektgesellschaft erworben. Mit Stichtag 31. Dezember habe die EVN an der Umsetzung von sechs Abwasserprojekten in Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Tschechien gearbeitet und im Jänner 2017 den Zuschlag für ein weiteres Projekt in Mazedonien erhalten.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich zum 31. Dezember 2016 auf 43,8 Prozent, nach 42,3 Prozent per Ende September. Die Nettoverschuldung reduzierte sich gegenüber dem 30. September 2016 um 90,0 Mio. Euro auf 1,03 Mrd. Euro, das Gearing auf 35,7 Prozent (30. September 2016: 40,5 Prozent). Beschäftigt waren stabil rund 6.860 Mitarbeiter. (apa/red)