Zulieferindustrie : Genug Interessenten für HTI - Firmentochter Gruber & Kaja kann weitermachen

HTI High Tech Industries AG
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Zehn Unternehmen sind an dem insolventen oberösterreichischen Autozulieferer HTI und seiner operativen Tochter Gruber & Kaja interessiert, die Offert-Abgabefrist wurde bis 7. Oktober verlängert, berichten "Presse" und "Oberösterreichische Nachrichten". Der Fortbestand von Gruber & Kaja sei bis Jahresende gesichert, so die OÖN .

Das hohe Interesse am Auto- und Luftfahrtzulieferer HTI bzw. dem Druckgussteile-Hersteller aus St. Marien bei Neuhofen hat den HTI-Masseverwalter Thomas Kurz laut "Presse" "positiv überrascht", die Due-Diligence-Prüfung sei im vollen Gange. Bei einem Kauf könnte entweder nur das Filetstück Gruber & Kaja herausgeschnitten oder die gesamte Gruppe erworben werden, im zweiten Fall könnten Verlustvorträge von mehr als 150 Mio. Euro vom Käufer steuerlich genutzt werden.

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Volkswagen als wichtigster Kunde

Für deren Nutzung muss allerdings das operative Unternehmen fortgeführt werden. Um momentan die Produktion in der Insolvenz weiterführen zu können, braucht es ein Entgegenkommen der Kunden, so die OÖN.

Deshalb habe Insolvenzverwalter Gerhard Rothner mit dem wichtigsten Kunden, dem Volkswagen-Konzern, eine Verlustabdeckung für die an die Gruppe gelieferten Teile vereinbart. Rothner geht demzufolge davon aus, dass die weiteren mehr als zehn Kunden aus der Autoindustrie diese ebenfalls mittragen - in den nächsten Tagen wolle man die Verträge unterschrieben haben.

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Damit sei der Fortbetrieb bis Ende 2019 gesichert, so Rothner. Kunden, die die Fortführungsgarantie nicht unterschreiben, würden ab 1. Oktober höhere Preise zahlen und zusichern, binnen 48 Stunden zu bezahlen. Das bringe den Oberösterreichern die nötige Liquidität, um die Produktion aufrechterhalten zu können.

Daher sei bis jetzt keiner der 200 Arbeitnehmer gekündigt worden, wiewohl die Belegschaft beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet wurde. Bis zur Sanierungsplantagsatzung am 29. November muss klar sein, ob es einen Käufer gibt und dieser die nötige 20-Prozent-Quote finanziert. (apa/red)