Erdgas : Gazprom nimmt seine bisher teuerste Leitung in Betrieb

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Russland will Anfang Dezember seine bisher teuerste Erdgasleitung in Betrieb nahmen - zur Versorgung Chinas. Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping sollen das Megaprojekt Sila Sibiri (Kraft Sibiriens) am 2. Dezember per Videobrücke in Betrieb nehmen, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax mitteilte.

Der russische Staatskonzern Gazprom hatte die Kosten für die längste Gasleitung im Osten Russlands mit 55 Mrd. US-Dollar (rund 50 Mrd. Euro) veranschlagt – rund fünfmal so viel wie die umstrittene neue Ostseepipeline Nord Stream 2. Diese soll 9,5 Mrd. Euro kosten und bis Ende des Jahres fertig sein. Aktuell dazu: Moskau: Nord Stream 2 startet etwa Mitte 2020 >>

Neben diesen beiden Leitungen rüstet sich Russland auch für den Start der Pipeline Turkish Stream (TurkStream), die Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Jänner gemeinsam in Betrieb nehmen. Geplant sei eine Reise Putins in die Türkei innerhalb der ersten zehn Tage des neuen Jahres, sagte Peskow.

Die Sila Sibiri vom sibirischen Teil Russlands nach China ist das mit Abstand größte Projekt. Beide Länder hatten nach langem Ringen um Preise einen Gasliefervertrag für 30 Jahre geschlossen mit einem Volumen von 400 Mrd. US-Dollar. Jährlich sollen demnach durch die Leitung 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China transportiert werden.

In Betrieb genommen wird zunächst ein Teilstück mit 2.157 Kilometern Länge. Die Gesamtlänge soll am Ende bei 3.000 Kilometern liegen. Russland setzt vor allem auf den wachsenden Energiehunger in China. Europa bleibt aber für Gazprom der wichtigste Exportmarkt – mit 201,7 Milliarden Kubikmetern im vergangenen Jahr. (dpa/apa/red)