Stahlindustrie : Fusion von Thyssen und Tata - Mitarbeiter weiterhin strikt dagegen

Die Arbeitnehmervertreter von Thyssenkrupp haben Widerstand gegen eine Fusion des Stahlgeschäfts mit Tata Steel angekündigt. "Ich sehe keine Stärkung durch eine Fusion mit Tata", sagte Konzernbetriebsratschef Wilhelm Segerath. Thyssenkrupp Steel Europe sei gut aufgestellt und gehöre zu den besten zehn Prozent der Branche in Europa.

Die Sparte habe trotz eines Rückgangs des Ergebnisses um gut ein Drittel im vergangenen Geschäftsjahr mit 315 Millionen Euro ein gutes Ergebnis eingefahren. Tata Steel hingegen gehöre nicht zu den besten in Europa. Segerath sitzt auch im Aufsichtsrat von Thyssenkrupp.

Kürzungen im Tata-Werk Port Talbot möglich

Konzernchef Heinrich Hiesinger spricht mit Tata Steel seit Monaten über einen Zusammenschluss. Er reagiert damit auf die Krise in der Branche, die mit Überkapazitäten, Preisdruck und Billigimporten aus China kämpft. Insidern zufolge gibt es bei Thyssen und Tata Überlegungen, im Fall einer Fusion die Produktion im britischen Tata-Werk Port Talbot einzuschränken. Dies könnte auch zu einem Stellenabbau führen.

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Die Arbeitnehmervertreter von Thyssenkrupp befürchten durch einen Zusammenschluss aber auch in Deutschland die Streichung von Arbeitsplätzen und die Schließung von Standorten. Das Management müsse die Geschäfte nicht restrukturieren, sondern mit Investitionen voranbringen, forderte Segerath. "Wir haben Kapazitäten, die erhaltenswert sind, und dafür werden wir kämpfen." (APA/Reuters/red)