Stahlindustrie : Fusion mit Thyssenkrupp: Tata nimmt die nächste Hürde

Auf dem Weg zu einer möglichen Stahlfusion mit der deutschen Thyssenkrupp hat der indische Konzern Tata eine wichtige Hürde genommen. Einer grundsätzlichen Einigung über den Umgang mit den milliardenschweren Pensionsverpflichtungen müssten die britischen Regulierungsbehörden jedoch noch zustimmen, hieß es in einer Mitteilung von Tata.

Einigung bei englischen Pensionen als Voraussetzung

Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger hatte zuvor in den seit Monaten laufenden Fusionsgesprächen eine tragfähige Lösung für die Pensionsverpflichtungen von Tata in Großbritannien als Voraussetzung für einen möglichen Zusammenschluss gefordert.

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Finanzfirmen begrüßen die Entwicklung

Während die Börse positiv auf die Nachricht reagierte, warnte der Thyssenkrupp-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wilhelm Segerath erneut vor den Folgen einer möglichen Fusion. Neben massiven Arbeitsplatzverlusten in der europäischen Stahlsparte des Konzerns drohe auch eine Zerschlagung des Gesamtunternehmens.

Gewerkschafter rechnen mit einem Kahlschlag

Reiner Hoffmann, Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), fordert vom möglichen schwarz-gelben Regierungsbündnis in Nordrhein-Westfalen, sich für den Erhalt der Stahl-Arbeitsplätze stark zu machen. "Ich habe die große Sorge, dass sich die neue Regierung hier nicht deutlich genug positioniert", sagte Hoffmann der "Rheinischen Post". Ein Thyssenkrupp-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Es ist nicht der erste Protest dieser Art:

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Tata Steel und Thyssenkrupp sprechen bereits seit vergangenem Jahr über eine Zusammenführung ihrer europäischen Stahlgeschäfte. Die Pensionsverpflichtungen von Tata sind bei den Verhandlungen jedoch nur eines von mehreren Hindernissen.

Bei den nun vorgelegten Plänen müssten noch weitere Details geklärt werden, so Tata. Vorgesehen sei, den Pensionsfonds von Tata Steel abzuspalten und die Treuhänder mit einem Drittel an dem Fonds zu beteiligen. Zudem werde Tata 550 Mio. britische Pfund (640,5 Mio. Euro) einzahlen. (dpa/apa/red)

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