Personalia : Ex-OMV-Chef Roiss verdiente 2014 fast 4,5 Millionen Euro

"In Zusammenhang mit der Verlängerung der Vorstandsmandate von Gerhard Roiss und David C. Davies und einem geänderten Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten zur Unterstützung der OMV-Strategie wurden ihre bestehenden Vorstandsverträge per 31. März 2014 beendet", heißt es im Geschäftsbericht. Die Beendigungsansprüche aus diesen Verträgen seien im März 2014 zur Gänze ausbezahlt worden. "Seither findet auf alle Vorstandsmitglieder das Betriebliche Mitarbeiter- und Selbstständigenvorsorgegesetz Anwendung".

Die Beendigungsansprüche alleine machten bei Roiss 2,34 Millionen Euro aus, die Urlaubsersatzleistung 624.000 Euro. Finanzchef David Davies erhielt 737.000 Euro Beendigungsansprüche und keine Urlaubsersatzleistung.

Vorstandschef Gerhard Roiss wird wie berichtet mit 30. Juni 2015 vorzeitig aus seiner Funktion ausscheiden. Seine Nachfolge wird Rainer Seele, Chef des deutschen Öl- und Gasproduzenten Wintershall, antreten. Der Vertrag von Roiss wäre noch bis 2017 gelaufen.

Ohne diese Beendigungsansprüche, von denen nur Roiss und Davies profitierten, haben die Vorstandsmitglieder der OMV AG im Vorjahr in Summe 6,199 Millionen Euro brutto verdient - nach 5,802 Millionen Euro im Jahr 2013. Davon waren 46 Prozent fixe Bezüge und 54 Prozent variable Vergütungen. Die Sachbezüge (Dienstautos, Unfallversicherungen, Aufwandsersatz) machten insgesamt 45.000 (40.000) Euro aus.

Die höchsten Vorstandbezüge erhielt Generaldirektor Roiss, er kam auf 1,532 (2013: 1,597) Millionen Euro. Finanzchef David Davies verdiente 1,385 (1,443) Millionen Euro. Inklusive der Beendigungsansprüche kam Davis somit auf 2,1 Millionen Euro. E&P-Vorstand Jaap Huijskes erhielt als Vorstand 1,202 (1,157) Millionen Euro, Manfred Leitner, verantwortlich für Raffinerien und Tankstellen, 0,969 (1,001) Millionen Euro. Gas-Vorstand Hans-Peter Floren kassierte 1,112 Millionen Euro. Er hatte 2013 rund 604.000 Euro verdient, seinen Cash-Bonus für die Erreichung vereinbarter Ziele in Höhe von 492.500 Euro allerdings schon im Jahr 2012 erhalten.

Im Gegensatz zu den anderen OMV-Vorständen kommt nur Roiss in den Genuss einer leistungsorientierten Pension, die anderen müssen sich mit einer beitragsorientierten Pension zufrieden geben. Laut Geschäftsbericht summieren sich seine vom Unternehmen einbezahlten Pensionskassenbeiträge auf 1,0 Mio. Euro. Auf alle fünf Vorstände kommen 1,79 Millionen Euro.

Rund um die Ablöse von Gerhard Roiss und dessen Nachfolge kam es zu einer regelrechten Schlammschlacht, die in einer Fotostrecke bildhaft zu sehen ist. (apa)