Stahlindustrie : EU erweitert Strafzölle auf Stahl aus China - Peking protestiert

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© Michael Hetzmannseder

Die EU-Kommission hat ihre Strafzölle auf ein Stahlprodukt aus China ausgeweitet. Die höheren Einfuhrgebühren betreffen Bewehrungsstäbe, die im Baugewerbe verwendet werden und den Standards in Großbritannien und Irland entsprechen. Das teilte die Brüsseler Behörde mit. Die im Jänner vorläufig verhängten Zölle seien damit nun offiziell festgelegt.

Auf chinesischen Baustahl mit hoher Ermüdungsbeständigkeit werden ab sofort Antidumping-Aufschläge in Höhe von mindestens 18,4 Prozent fällig. Sie laufen automatisch erst im Juli 2021 aus.

Baustahl mit hoher Ermüdungsbeständigkeit wird auch in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten hergestellt. Er wird vor allem zur Stabilisierung von Beton eingesetzt. Vorläufige Strafzölle auf diese Art von Baustahl waren bereits Ende Jänner eingeführt worden.

Die EU-Kommission reagierte damit auf Beschwerden der europäischen Stahlindustrie. Die EU-Behörde hat bereits gegen eine Reihe von Stahlprodukten aus der Volksrepublik höhere Einfuhrgebühren verhängt, um die heimische Industrie vor Billigimporten zu schützen.

Peking: Die Strafzölle der EU auf Stahl sind nicht gerechtfertigt

China hat die neuen EU-Strafzölle auf Stahl kritisiert. Diese stellten einen "ungerechtfertigten Schutz der EU-Stahlindustrie" dar, zitierte die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua das Handelsministerium. Die Strafzölle seien um umso bedauerlicher, da sich erst vor wenigen Wochen die Finanzminister der G20 in Shanghai für den Abbau von Protektionismus ausgesprochen hätten. (dpa/reuters/apa/red)