Autozulieferer : Elon Musk greift deutsche Metallergewerkschaft an

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Tesla-Chef Elon Musk hat nach der Streikdrohung beim übernommenen deutschen Autozulieferer Grohmann die IG Metall angegriffen. Alles bei Tesla diene der Mission, den Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen, "und ich glaube nicht, dass die IG Metall unsere Mission teilt", schrieb Musk in einem Brief an die Belegschaft, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

Grohmann soll wichtiger Zulieferer des "Model 3" werden

Grohmann aus Prüm in Rheinland-Pfalz baut Maschinen für die Autoproduktion. Für Tesla sind die Anlagen unter anderem für die Herstellung des Volumen-Modells "Model 3" wichtig, die im Sommer anlaufen soll.

Grohmann war schon vor der Übernahme durch Tesla Ende 2016 nicht tarifgebunden. Die Gewerkschaft hatte nun die Aufnahme von Tarifverhandlungen für die Firma mit 680 Beschäftigten gefordert und drohte mit Streik. "Wir haben vom Unternehmen eine nicht zufriedenstellende Antwort bekommen", sagte Patrick Georg von der IG Metall Trier der "Welt am Sonntag". Wie bereits hier berichtet prüft die Gewerkschaft gemeinsam mit der Belegschaft deshalb die Mögliichkeiten für einen Streik.

Tesla zahlt bis 30 Prozent unter dem deutschen Tarif

Derzeit liege das Lohnniveau etwa 25 bis 30 Prozent unter dem Tarifgehalt, sagte Betriebsratschef Uwe Herzig der Zeitung. Tesla bot 150 Euro im Monat mehr. Musk erklärte in seinem Brief zudem, jeder Grohmann-Mitarbeiter solle Tesla-Aktien im Wert von 10.000 US-Dollar erhalten, die vierteljährlich über die nächsten vier Jahre ausgeschüttet würden, sowie einen sofortigen Bonus über 1.000 Euro in bar. Es solle zudem Gespräche mit dem Betriebsrat geben, "um sicherzustellen, dass die Vergütung jedes einzelnen Mitarbeiters wettbewerbsfähig ist", kündigte Musk an.

Musk spricht von "Chancen" und "Missionen"

"Im Endeffekt wird jeder Tesla-Grohmann-Mitarbeiter die Chance haben, mit Gehalt und Aktienanteilen deutlich mehr zu verdienen als es in der Branche und relativ zu den Lebenshaltungskosten in Prüm üblich ist", versprach er.

Allerdings ist hier ausdrücklich von Chancen die Rede - nicht, wie in Europa üblich, von fixen Tatsachen auf dem Lohnzettel. (dpa/apa/red)