Serie ec austria : Die IT-Trends 2013

Die IT-Hersteller liefen gegen Windmühlen an. So sehr sie für Themen wie Serviceorientierte Architekturen (SOA) und Prozessintelligenz (PI) auch ein Bewusstsein schaffen wollten: Lange ließen Betriebe die neuen Konzepte im Bereich Geschäftsprozessmanagement nicht einmal ansatzweise an sich heran. „Brauchen wir nicht“, war zu hören. Jetzt will Christoph F. Strnadl, Software AG Österreich, ein Umdenken erkennen – speziell in den beiden genannten Segmenten. Seine Erklärung dafür: „Branchen sind jetzt offensichtlich genügend großem – vor allem finanziellem – Druck ausgesetzt.“ Ihnen bliebe keine andere Wahl, als sie „aktiv anzugehen“. Tatsächlich wird auch 2013 der Kostendruck in den IT-Abteilungen steigen. INDUSTRIEMAGAZIN hat sich die Toptrends der kommenden Monate angesehen. Nicht nur mehr Funktionalität werden die neuen Lösungen bringen. Es sind auch einige handfeste Kostenbremsen darunter. Trend 1: Big MemoryOder: Wieso die Datenbank in den Hauptspeicher muss. Der größte Technologietrend 2013 sei Big Data beziehungsweise Big Memory, ist sich Christoph F. Strnadl von der Software AG Österreich sicher. Dabei wandern die Datenbanken in den Hauptspeicher. Ein ziemlicher Umdenkprozess: Die Entwicklung und Implementierung „völlig neuartiger IT-Applikationen“ sei so möglich, sagt Strnadl. Sowohl bei klassischen Applikationen als auch Prozessmanagementplattformen. Durch die „Analyse in Echtzeit“ verschwinden auch die Grenzen zwischen Business Intelligence und Process Intelligence. Freilich: 2013 werden wir hier nur die ersten Schritte einer Reise erleben, die „zehn bis fünfzehn Jahre dauern könnte“, heißt es in der IT-Branche. Trend 2: Mobiles ArbeitenOder: Warum mobiles Drucken eleganter ist. Die Mobilisierung der Geschäftsprozesse sei „zwar kein neues Thema“, sagt Jochen Borenich, Vorstand der Kapsch BusinessCom. Der Trend zur Mobilisierung werde aber „anhalten“, ist er überzeugt. Denn er bringt nicht nur mehr Effizienz für Unternehmen, sondern auch mehr Flexibilität und Freiheit für die Anwender. Wer immer und jederzeit mit seinem Smartphone oder seinem Tablet auf die Business-Anwendungen zugreifen kann, hat mehr individuellen Gestaltungsspielraum. Freilich: Der Trend zum mobilen Arbeiten bedeutet auch, dass Mitarbeiter völlig neue Anforderungen an das Drucken stellen. Die Grundlage dafür ist das Dokumentenmanagement in der Cloud. Das ermöglicht den einfachen Zugriff auf Daten und Dokumente, egal wo man sich gerade befindet. So kann der User beispielsweise in der Unternehmenszentrale einen Druckjob starten und den Ausdruck dann in einer Filiale abholen. Mit einer Konica-Minolta-App sind auch Ausdrucke direkt vom Smartphone keine Hexerei. Trend 3: StandardsOder: Wie Branchenstandards Ihr IT-Budget entlasten. Der Trend zur Standardisierung und Harmonisierung der IT-Landschaft werde sich „auch im kommenden Jahr fortsetzen“, sagt Günther Patterer von SAP. Gewachsene IT-Strukturen verlangen heute nach einheitlichen Strukturen, um die IT-Betriebskosten zu senken und die IT im Unternehmen flexibel für zukünftige Erfordernisse zu gestalten. Daher hat SAP für 24 Branchen von Dienstleistern über den Handel bis hin zu Maschinenbau und der Automobilzulieferindustrie Standards entwickelt. Diese fertigen Branchenlösungen, in denen die Prozesse vorkonfiguriert sind, ermöglichen kurze Implementierungszeiten zu Fixpreisen. Hier geht´s weiter
Trend 4: Die Cloud für alle Oder: Warum der Wolke niemand auskommt. Das Arbeiten in der Cloud werde „Organisationen jeder Größe entscheidend prägen“, meint Günther Patterer von SAP. Denn Cloud Computing ermöglicht allen Unternehmen jeder Größe, wettbewerbsfähiger zu werden. Aufwendige Investitionen in Systeme und Software werden überflüssig überflüssig. Die Integration bestehender SAP-Software ist problemlos möglich. Das macht kleine Unternehmen konkurrenzfähig gegenüber den großen. Große Unternehmen hingegen senken ihre Kosten und werden flexibler und beweglicher. Eigenschaften, die bisher kleineren Unternehmen vorbehalten waren. Trend 5: MultifunktionalitätOder: Warum es im Büro fließen muss. Es reiche heute nicht mehr, „einfach nur einen Drucker ins Büro zu stellen“, sagt Johannes Bischof, Geschäftsführer Konica Minolta Business Solutions Austria. Gefragt seien „multifunktionale Lösungen, um den Workflow-Prozess zu optimieren“. Und besonders Kunden aus dem Segment der kleineren und mittleren Unternehmen wollen, dass diese Lösungen alle aus einer Hand kommen. Das geht bis hin zur kompletten Übernahme des gesamten Druckparks und Dokumentenworkflows. Konica Minolta entspricht diesen Kundenwünschen, indem es den Geschäftsbereich IT-Services – zum Beispiel OPS (Optimized Print Services) – stetig ausbaut. Trend 6: Neue BezahlformenOder: Wieso der Siegeszug der E-Mail-Rechnung anhält. Dienstleister entlasten die Unternehmen immer mehr bei den alltäglichen, kleinen, aber lästigen Tätigkeiten. Ein Beispiel dafür ist PDF-Payment von Sofort AG, eine Lösung, die gerne im B2B-Bereich eingesetzt wird. Mit PDF-Payment wird eine Rechnung im PDF-Format direkt aus der Rechnungssoftware des Unternehmens erstellt und an den Kunden per E-Mail versendet. Der Kunde klickt einfach auf den Bezahlbutton in der PDF-Rechnung. Durch den Klick wird das Bezahlfenster von SOFORT Überweisung geöffnet. Der Rechnungsbetrag, Verwendungszweck, gegebenenfalls auch die Auftrags- oder Kundennummer werden automatisch übertragen. Damit ist keine Doppelerfassung der Daten notwendig. „Damit bieten wir einerseits ein bequemes Zahlverfahren für die Kunden des Unternehmens“, sagt Christian Renk, Sofort AG, „andererseits profitiert das Unternehmen durch einen schnellen Zahlungseingang, eine vereinfachte Abwicklung des Rechnungsversands und den Wegfall postalischer Versandkosten.“ Trend 7: IT-BetreibermodelleOder: Wieso Sie Dienstleistern ruhig trauen können. Die IT-Infrastruktur der Unternehmen wird immer mehr zu Dienstleistern verlagert. „Services wie Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS) sind die beste und effizienteste Lösung“, betont Jochen Borenich, Vorstand der Kapsch BusinessCom, „weil der externe Spezialist dafür sorgt, dass sämtliche Technologien – von der Serverinfrastruktur über Plattformen wie MS Exchange oder SQL bis hin zu speziellen Softwarelösungen – ständig am neuesten Stand sind.“ Shared Infrastructure bringt also nicht nur niedrigere Kosten durch die Skalierungseffekte einer gemeinsam genutzten Plattform, sie sorgt auch für eine wettbewerbsfähige IT und – auf den ersten Blick paradoxerweise – mehr Sicherheit, denn ein professionelles Rechenzentrum kann Sicherheitsmaßnahmen realisieren, die bei einer intern im Unternehmen betriebenen IT schlicht nicht leistbar wären.