Infrastrukturprojekt : Deutsche-Bahn-Schienenauftrag für 2012 an Voest, Tata und Moravia
Seinen Schienenbedarf für das kommende Jahr werde das Unternehmen durch Lieferung von Tata Steel, Moravia Steel und Voestalpine abdecken, berichtet das Blatt unter Berufung auf Branchenkreise. Mit Moravia und Voestalpine gehören zwei der Stahlproduzenten zum sogenannten Schienenkartell. Die Kartellmitglieder hatte, so der Vorwurf im laufenden Verfahren, mindestens seit Mitte der 1990er-Jahre Preise und Mengen auf dem deutschen Schienenmarkt abgesprochen; das Kartell wurde erst durch Ermittlungen des deutschen Bundeskartellamts im Mai dieses Jahres zerschlagen. Die Deutsche Bahn ist der mit Abstand größte Kunde der Schienenproduzenten. Der Auftrag für das kommende Jahr hat ein Volumen von rund 300 Millionen Euro, schreibt das Blatt. Den Kreisen zufolge haben Voestalpine und Moravia der Bahn zugesichert, dass sie zu Schadensersatz für die früheren Kartellabsprachen bereit sind. Außerdem seien inzwischen die nötigen Compliance-Strukturen aufgebaut, um eine Wiederholung zu verhindern, sagte Bahn-Jurist Andreas Clément dem "Handelsblatt". Ausschlaggebend dürfte aber der Preis gewesen sein. Angeblich haben die drei Bieter die mit Abstand günstigsten Preise geboten, die Konkurrenten Arcelor-Mittal und Luccini aus Italien konnten nicht mithalten. Das "Handelsblatt" hatte früher schon berichtet, dass die Bedingungen der laufenden Ausschreibung für den Schienenbedarf für 2012 verschärft würden und es deshalb eine Neuausschreibung gegeben habe. (APA/red)