Niederösterreich : Das Verteilerzentrum der Post in Langenzersdorf ist Geschichte

Das in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) geplante Logistik-/Postverteilerzentrum ist Geschichte. Ein für das Projekt notwendiger Grundstücksverkauf der Gemeinde Korneuburg sei gescheitert, bestätigte Post-Sprecher Michael Homola entsprechende APA-Informationen. Nun sei das Unternehmen auf der Suche nach einem neuen Standort.

Ein für die Zufahrt notwendiges Grundstück auf dem Gebiet der Stadtgemeinde Korneuburg sollte laut dem Post-Sprecher an Langenzersdorf abgetreten werden. Das sei mehrmals zugesagt worden, so Homola. "Dem ist seit heute nicht mehr so", die Post AG sei darüber informiert worden. "Ohne diese Zufahrt wird es kein Postverteilerzentrum in Langenzersdorf geben", stellte Homola klar. Das seit zwei Jahren geplante Projekt sei "politisch verhindert worden".

Auf der Suche nach einem neuen Standort

Der Korneuburger Stadtchef Christian Gepp (ÖVP) ließ wissen, dass er "im Sinne des Miteinanders auch als Bürgermeister von Korneuburg die Interessen der Anrainer von Bisamberg und Langenzersdorf ernst nehmen möchte und werde".

Das Zentrum mit rund 300 Mitarbeitern wäre laut Post auf einem zehn Hektar großen Areal geplant gewesen, die Investitionssumme hätte 50 Millionen Euro betragen. Das Vorhaben könne nun nicht am "best geeigneten Standort" gebaut werden, so Homola. Jetzt werde ein neuer Standort für ein Logistikzentrum für Pakete nördlich von Wien gesucht.

Das Projekt war vor Ort alles andere als willkommen

Gegen das Projekt gab es von Beginn an Widerstand. Bereits im vergangenen Mai hatte eine Bürgerinitiative angekündigt, "mit allen rechtlichen Mitteln" gegen das geplante Post-Verteilerzentrum an der A22 (Donauuferautobahn) bei Korneuburg Ost kämpfen zu wollen. In der Folge schlugen SPÖ-Vertreter von Bisamberg, Langenzersdorf und Korneuburg eine Verlegung des von einer Bürgerinitiative heftig kritisierten Standortes vor. Der niederösterreichische Umweltanwalt Thomas Hansmann empfahl nach einer Prüfung eine Neuauflage der Widmung inklusive Strategischer Umweltprüfung (SUP). Auf letztere pochten dann auch die Gegner des Vorhabens.

Appell an Johanna Mikl-Leitner

Erst vergangene Woche wandte sich die Bürgerinitiative "Nein zum Logistikzentrum Langenzersdorf" in einem Offenen Brief an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Dabei wurde an die "Vorsitzende der NÖ Landesregierung" appelliert, dass sie ihrer "Verantwortung als objektives Regulativ und Entscheidungsgremium im Dienste der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher" in der Sache Logistikzentrum Langenzersdorf nachkomme.

Nach dem Aus des geplanten Verteilerzentrums in Langenzersdorf formiert sich nun auch in der Stadtgemeinde Korneuburg eine Abwehr gegen mögliche Projekte am Standort. Unter Anwohnern und allen Parteien herrscht diesbezüglich Einigkeit. (apa/red)