Impfstoffe : Darum hat Südafrika Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca gestoppt

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Südafrika hat geplante Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff vorübergehend gestoppt, weil eine Studie auf eine begrenzte Wirkung des Vakzins gegen die in dem Land aufgetauchte Corona-Variante hindeutet. Studien zum Astrazeneca- sowie zum Novavax-Wirkstoff in Südafrika hätten gezeigt, dass die klinische Wirksamkeit wesentlich verringert sei, sagte Salim Abdool Karim, der Leiter des Corona-Beratungskomitees der Regierung.

"Also muss die Einführung des Astrazeneca-Impfstoffs vorübergehend unterbrochen werden", ergänzte Karim. Gesundheitsminister Zweli Mkhize sagte, es müsse noch mehr Arbeit gemacht werden, um das Problem zu verstehen.

Südafrika, das zahlenmäßig am schwersten von Corona betroffene Land in Afrika, hatte vergangene Woche eine Million Dosen des Astrazeneca-Impstoffs erhalten und geplant, schon bald mit der Impfung von Gesundheitsmitarbeitern zu beginnen. aber veröffentlichten die Universitäten von Witwatersrand und Oxford vorläufige Ergebnisse einer Studie, die zeigen, dass der Astrazeneca-Wirkstoff leichte Erkrankungen der in Südafrika kursierenden Variante weniger verhindert. Allerdings hatte die Studie nur rund 2.000 primär junge Probanden. Nun will die Regierung Südafrikas die Einführung des Wirkstoffs von Johnson & Johnson beschleunigen.

London verteidigt den Impfstoff von Astrazeneca

Die britische Regierung gab dem Impfstoff von Astrazeneca Rückendeckung. "Es gibt keine Beweise dafür, dass dieser Impfstoff nicht in der Lage ist, Krankenhausaufenthalte sowie schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu verhindern", sagte der britische Gesundheits-Staatssekretär Edward Argar dem Sender "Sky". Und das sei es letztlich, was man von den Impfstoffen erwarte.

Argar wies darauf hin, dass die südafrikanische Virus-Variante nicht zu den vorherrschenden im Vereinigten Königreich gehöre und es erst wenige Fälle damit gebe. Gegen die dominierende britische Variante sei der Impfstoff "sehr wirksam". Die neuen Varianten gelten als ansteckender und sorgen derzeit vielerorts für Beunruhigung. Astrazeneca zufolge soll der Impfstoff nun an die südafrikanische Variante angepasst werden und könnte in dieser Form bis Herbst bereitstehen.

Die in Südafrika kursierende Variante B.1.351 wurde Ende vergangenen Jahres entdeckt und kommt mittlerweile auch in vielen anderen Ländern vor. Daher haben viele Staaten Einreisen aus Südafrika eingeschränkt. In Österreich herrscht bis 21. Februar ein Landeverbot für Flüge aus Südafrika. Die Variante hatte sich auch in den Tests anderer Impfstoff-Hersteller als resistenter erwiesen. Eine mögliche Anpassung der Vakzine an die Variante läuft bei mehreren Unternehmen bereits auf Hochtouren.

Impfstoff soll auch in Österreich wichtige Rolle spielen

Das britisch-schwedische Vakzin spielt auch eine wesentliche Rolle im österreichischen Impfplan. Eine erste Lieferung mit 36.000 Dosen ist in der Nacht auf Samstag in Österreich eingetroffen, bis Ende März sollen es 700.000 Dosen sein. Österreich setzt stark auf Astrazeneca, weil der Impfstoff leichter zu verabreichen ist als die mRNA-Vakzine. Insofern hätte eine mangelnde Wirksamkeit gegen die südafrikanische Variante wohl Auswirkungen, nicht zuletzt, weil der Virustyp B1.351 bereits in Tirol nachgewiesen wurde. (dpa/reuters/apa/red)