Zulieferindustrie : Bosch: "Österreich boomt und wir mit"

Bei der Österreich-Tochter des deutschen Technologiekonzerns Bosch laufen die Geschäfte rund: Der Umsatz soll heuer um mindestens fünf Prozent zulegen, besonders im Mobilitätsbereich sei die Nachfrage weiterhin hoch. "Man könnte sagen: Österreich boomt und wir mit", so Bosch-Österreich-Chef Klaus Peter Fouquet. Im Lauf des Jahres wolle man 95 zusätzliche Entwickler an Bord holen, betonte er.

Bosch sucht 95 zusätzliche Entwickler für heimischen Standort

Zum 100-Jahres-Jubiläum der österreichischen Regionalgesellschaft streut Fouquet dem heimischen Standort Rosen. Vor allem hochqualifizierte Uni-Absolventen und gut ausgebildete Fachkräfte sind ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich, auch die Förderlandschaft ist lobenswert, sagte er bei der Bilanzpressekonferenz der Bosch-Österreich-Gruppe in Wien. Handlungsbedarf sieht der Alleinvorstand der Robert Bosch AG aber nach wie vor bei der Arbeitszeitflexibilisierung und dem Abbau der Bürokratie.

Umsatzplus von knapp acht Prozent

2017 kletterte der Umsatz von Bosch Österreich um 7,6 Prozent auf 1,25 Mrd. Euro, vor allem die Mobilitätssparte sei stark gewachsen. "Zu dieser Entwicklung hat vor allem das gute Geschäft im Erstausrüstungsbereich beigetragen wie auch die anhaltend große Nachfrage nach Einspritzsystemen für Großmotoren und nach Abgasnachbehandlungssystemen." Die Investitionen stiegen um 13 Prozent auf 24 Mio. Euro, die Zahl der Beschäftigten lag mit rund 2.900 auf dem Niveau von 2016. Davon sind über 1.000 im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Ende 2018 soll die Mitarbeiterzahl bei rund 3.000 liegen.

Kompetenz für Internet der Dinge in Wien

Neben den Kerngeschäften will der Konzern vor allem mit internetbasierten Technologien wachsen. In Österreich "bilden die Entwickler am Wiener Standort das gesamte Software-Know-how zum Thema Internet der Dinge ab." Hierzulande arbeite man etwa am Vernetzten Parken sowie an Smart-Home-Technologien. Wien sei auch wichtiger Standort für die Entwicklung aller Antriebsarten, betonte Fouquet. "Keine Wolken am Himmel" sehe er auch für den Standort Hallein.

Am Diesel will der Konzern festhalten, durch eine Änderung an der Software könne der Antrieb wieder "durchstarten". "Die mit der verfeinerten Technik ausgestatteten Testfahrzeuge unterbieten mit durchschnittlich nur 13 Milligramm Stickoxid pro Kilometer schon jetzt den ab 2020 gültigen Grenzwert von 120 Milligramm", so Fouquet. Die Technik könne sofort in die Serienentwicklung der Hersteller einfließen, eine Nachrüstungslösung für von Fahrverboten bedrohte Diesel-Autos ist sie allerdings nicht.

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Zu den Ermittlungen im Rahmen des Abgasskandals wollte sich das Unternehmen nicht weiter äußern. "Bosch unterstützt seit Bekanntwerden der Vorwürfe die laufenden Ermittlungen und kooperiert uneingeschränkt mit den zuständigen Behörden", hieß es. (apa/red)