Ergebnisse : Bosch bleibt trotz stark steigender Umsätze vorsichtig

Der Technologiekonzern Bosch hat im ersten Quartal den Umsatz um 12 Prozent gesteigert. "Alle Unternehmensbereiche und Regionen konnten in den ersten drei Monaten 2017 teils deutlich zulegen", erklärte der nicht börsennotierte Stiftungskonzern in Renningen. Trotz des Auftakts steckt sich Bosch jedoch erneut ein moderates Ziel für das Umsatzwachstum 2017 von 3 bis 5 Prozent.

Als Grund nannte das Unternehmen, das weltweit als Autozulieferer und Produzent von Gebäudetechnik und Haushaltswaren tätig ist, verhaltene Konjunkturaussichten und politische Unsicherheiten weltweit. "Das Ergebnis soll ungeachtet weiterhin hoher Vorleistungen in die Zukunftssicherung steigen."

Im vergangenen Jahr drückten höhere Investitionen und Ausgaben für die Entwicklung von Produkten für selbstfahrende Autos oder digitale Anwendungen in Haushalten und Industrie den operativen Gewinn. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung stieg um 600 Mio. Euro auf 7 Mrd. Euro. Als "Innovationsführer" wolle Bosch den Wandel in der Autoindustrie vorantreiben, erklärte Bosch-Chef Volkmar Denner auf der Bilanzpressekonferenz.

Trotz eines Umsatzzuwachses um 5,5 Prozent auf rund 73 Mrd. Euro sank das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um etwa 6,5 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Unbereinigt brach das Ebit um 28 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro ein. Denn neben Abschreibungen auf übernommene Firmen schlugen Rechtskosten im Zusammenhang mit dem Dieselskandal von Volkswagen in den USA und das noch laufende EU-Kartellverfahren zu Buche.

Bosch hatte für die von der Abgasmanipulation betroffenen Fahrzeuge in den USA die Software geliefert und musste sich deshalb wie der Wolfsburger Konzern einem Vergleich zur Entschädigung der Kunden beugen. Mit einer Summe von umgerechnet 300 Mio. Dollar kam Bosch im Vergleich zu den milliardenschweren Belastungen von VW noch glimpflich davon. Strafrechtliche Ermittlungen laufen noch. Bosch stellte 2016 gut 400 Mio. Euro für Rechtskosten zurück nach knapp 700 Milo. Euro im Vorjahr. (reuters/apa/red)