Rechtsstreit : BEWAG: Entlassener Vorstand will klagen

Der von der BEWAG entlassene Ex-Vorstand Reinhard Schweifer will seine Kündigung durch den Energieversorger nicht hinnehmen. Er sei Dienstagabend darüber informiert worden: "Diese Entlassung seitens der BEWAG ist vollkommen ungerechtfertigt. Die Einhaltung des bestehenden Dienstvertrages wird vor Gericht natürlich eingeklagt", sagte Schweifer am Donnerstag der APA. BEWAG-Aufsichtsratschef Josef Kaltenbacher hatte die Entlassung Schweifers mit den Ergebnissen der laufenden Sonderprüfung bei der BEGAS begründet. Schweifer war im Jahr 2000 als technischer Vorstand in der Chefetage der BEGAS eingezogen. Im Dezember 2010 wurde dann verkündet, dass er in den BEWAG-Vorstand wechselt. Dort bildete er mit Vorstandssprecher Michael Gerbavsits jenes Duo, das die Fusion von BEWAG und BEGAS zu einem Landesenergieversorger in die Wege leiten sollte. "Man hat versucht, etwas zu konstruieren" Es seien gegen ihn Vorwürfe erhoben worden: "Die habe ich aus meiner Sicht entkräften können. Aber auf das ist nicht eingegangen worden, sondern man hat einfach versucht, hier etwas zu konstruieren", so Schweifer. Zu konkreten Details wollte er sich nicht äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handle: "Das wird sich demnächst alles vor Gericht abspielen." "Ich habe einen Anwalt beauftragt und es wird voraussichtlich in der nächsten Zeit eine dementsprechende Klage auf Einhaltung des Dienstvertrages geben", erklärte der frühere BEWAG-Vorstand. Er habe sich nichts vorzuwerfen. Er habe über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe noch nichts Schriftliches. Diese müssten nun einmal auf den Tisch gelegt werden, dann könne man darüber reden. "Eine Gesprächsbereitschaft meinerseits gibt es immer", sagte Schweifer. Aber da sei er im Hinblick auf die von der BEWAG ausgesprochene Entlassung "eher in der Warteposition". "Ich habe viele Ideen" Der Ex-Manager hatte im April dem BEWAG-Aufsichtsrat angeboten, sein Vorstandsmandat niederzulegen. "Wir begrüßen diese Entscheidung und nehmen den Vorschlag an", erklärte damals Aufsichtsratschef Kaltenbacher. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand hatte Schweifer weiterhin ein aufrechtes Dienstverhältnis bei der BEWAG. Auf die Frage nach seiner beruflichen Zukunft meinte der ehemalige BEWAG-Vorstand: "Ich habe viele Ideen. Ich habe mich jetzt aber noch nicht so konkret damit auseinandergesetzt, weil das natürlich sehr überraschend gekommen ist. Es wird sich etwas ergeben." (APA)