Managerlöhne : BDI fordert bei Misserfolg Kürzungen, "die richtig wehtun"

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, will die Gehälter von Managern bei Misserfolgen vom Unternehmen kürzen lassen, lehnt aber gesetzliche Schritte dazu ab. Wenn Manager ihre gesetzten Ziele verfehlten, sollten ihre Vorstandsbezüge mit Abzügen versehen werden, "die dann richtig wehtun", sagte Kempf der "Wirtschaftswoche".

"Entscheidend bleibt, dass jedes Unternehmen selber festlegen können muss, wie streng es in diesen Fällen durchgreifen will", betonte Kempf. Er kritisierte, dass die Relation zwischen den Einkommen der Unternehmensspitzen und denen der übrigen Beschäftigten in vielen Fällen nicht mehr stimme.

Verhältnis von Löhnen der Vorstände und der Belegschaft stimmt nicht mehr

"Deshalb kenne ich es aus meiner Vorstandstätigkeit, die Gehälter des Vorstandes in ein bestimmtes Verhältnis zu den Gesamtlöhnen im Unternehmen zu setzen und deren Anstieg transparent zu handhaben", sagte Kempf. Wenn allerdings die Begrenzung von Managergehältern gesetzlich fixiert werde, drohe "eine neue Art von Wettrennen", wobei jede Führungskraft versuchen werde, so nah wie möglich an diese Grenze zu kommen. "Also würden viele Gehälter vermutlich eher steigen als fallen", sagte er.

Industrielobby gegen Gesetz

Die SPD hat kürzlich einen Gesetzentwurf vorgelegt, um Auswüchsen bei den Managergehältern einen Riegel vorzuschieben. Demnach soll von Firmeneigentümern bei der Hauptversammlung künftig ein maximales Verhältnis der Vorstandsbezüge zum Durchschnittsverdienst im Unternehmen fixiert werden. Zudem soll die steuerliche Abzugsfähigkeit von Vorstandsgehältern auf 500.000 Euro begrenzt werden. (reuters/apa/red)