Industriekonjunktur : Bank Austria: Stimmung der heimischen Industrie hellt auf

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© Peter Martens

Das heimische Branchenklima hellte sich im September auf, die Unternehmen waren im Großen und Ganzen optimistischer. Auch die Beschäftigungsentwicklung zeigt sich bisher positiv, die Zahl der Arbeitsplätze legte von Jänner bis August 2016 um 1,5 Prozent zu und signalisiert eine stabile Wirtschaftsentwicklung, teilte die Bank Austria mit.

Vertrauen der Industrie in die kommenden Monate steigt

Beim Branchenklima der heimischen Industrie ging es im September bergauf: "Das Vertrauen der Industrie in die Geschäftsentwicklung hat sich im September bei der Mehrzahl der Unternehmen wieder verbessert", so Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria. Nachdem die Produktionsleistung von Mai bis Juli noch zurückging, konnte sie in den Folgemonaten an Fahrt gewinnen, "wie das wachsende Vertrauen der Industrieunternehmen in die Geschäftsentwicklung bis September zeigte."

In der Lebensmittelerzeugung, dem Sektor Chemie und Kunststoffwaren, im Metallsektor sowie in der Elektroindustrie sei die Zuversicht überdurchschnittlich hoch.

Große Branchen wie die Lebensmittelerzeugung oder der Maschinenbau hätten allerdings noch eine geringe Kapazitätsauslastung, daher werde das Industriewachstum mit rund zwei Prozent nur wenig rascher ausfallen als im Vorjahr, geht aus Unternehmensbefragungen vom September hervor.

Auch die Baubranche optimistischer

Optimistischer war im September auch die Baubranche, der Vertrauensindex kletterte sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau nach oben. Dem Bau spielen laut Bank Austria besonders die gesamtwirtschaftlichen Aussichten und der hohe Investitionsbedarf in einigen Segmenten in die Hände, auch der Wohnungsneubau setzt Wachstumsimpulse. Im Jahresdurchschnitt dürfte die Bauwirtschaft ein nominelles Umsatzplus von mindestens drei Prozent einfahren.

Zuwächse wird es auch bei den Dienstleistern geben, auch hier waren die Unternehmen zuversichtlich. "In wichtigen wirtschaftsnahen Sparten - in den technischen Büros, bei Beratern, IT-Diensten und Arbeitskräftevermittlern - haben sich die Nachfrageerwartungen parallel zur Stabilisierung der Industrie- und Baukonjunktur deutlich verbessert", heißt es bei der Bank Austria.

Autohandel viel besser als Handel insgesamt

Während Industrie, Bau und Dienstleister zu Herbstbeginn positiv gestimmt waren, ging das Geschäftsvertrauen der Einzelhändler in den letzten Monaten zunehmend zurück.

Im Handel ist die Stimmung weniger sonnig: "Der Einzelhandelsumsatz ohne den Autohandel ist von Jänner bis Juli real nur um 0,4 Prozent gestiegen und das Branchenklima kühlt seit Monaten ab", erläuterte Bank-Austria-Ökonom Günter Wolf.

Ungetrübt sei die Stimmung lediglich in der Sparte Fahrzeughandel. Dennoch soll der Umsatz 2016 real um über ein Prozent zulegen, das Beschäftigungsplus von 2,1 Prozent lasse auch auf eine generell positive Stimmung in der Branche schließen. (apa/red)