Holzindustrie : Austrocel Hallein startet Treibstoffproduktion aus Holz - OMV als Kunde

AustroCel Hallein Biotreibstoff aus Holz
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Die Austrocel Hallein steigt in die Produktion von Bio-Treibstoff aus Holz ein. Das Unternehmen errichtet bis Ende 2020 eine Bio-Ethanol-Anlage und will damit bis zu 30 Millionen Liter Treibstoff im Jahr produzieren. Erzeugt wird dieser aus Reststoffen der Zellstofferzeugung. Das Endprodukt wird Benzin beigemischt und soll rund ein Prozent des jährlichen Benzinverbrauchs in Österreich ersetzen.

Die Bewilligungen zum Bau der Bioraffinerie liegen seit kurzem vor, zudem hat Austrocel (die frühere Hallein Papier) bereits einen Liefervertrag mit der OMV über mehrere Jahre abgeschlossen, wie das Unternehmen mitteilte. In Betrieb gehen soll die Anlage Ende 2020. Die Kosten betragen 42 Mio. Euro und sind Teil eines Investitionspakets über insgesamt 60 Mio. Euro bis 2020. Die Bioraffinerie schafft rund zehn neue Arbeitsplätze.

Das Tennengauer Unternehmen wird damit gleich zum mehrfachen "Restl-Verwerter" von Fichtenholz: Zunächst wird aus dem Restholz der Sägeindustrie reine Cellulose gewonnen, die überwiegend in Asien zu Textilfasern verarbeitet wird. Im Vorjahr wurden so in Hallein mehr als 157.000 Tonnen Zellstoff abgesetzt.

Der verbliebene Holzzucker wird in der neuen Anlage erneut als Rohstoff hergenommen: Durch Fermentierung und Destillation wird er zu Biotreibstoff. Schließlich werden bei Austrocel noch die Reste im eigenen Biomasse-Heizkraftwerk verbrannt. Mit den dadurch gewonnenen 105 GWh Fernwärme und 95 GWh Strom wird nicht nur die notwendige Energie für die eigene Produktion erzeugt, es werden damit auch 30.000 Haushalte mit Strom und 14.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.

Dank der nachhaltigen Basis zählt das Bio-Ethanol aus Hallein laut Kraftstoffverordnung zur Kategorie der "fortschrittlichen Biokraftstoffe". Damit kann die OMV auch in den kommenden Jahren ihrer gesetzlichen Vorgaben im Hinblick auf die vorgeschriebene Beimengung von Biokraftstoffen nachkommen. Das Halleiner Bioethanol wird Benzin beigemischt und rund ein Prozent des jährlichen Benzinverbrauchs in Österreich ersetzen. Dadurch werden pro Jahr rund 50.000 Tonnen CO2 eingespart. Transportiert wird das Bio-Ethanol auf der Schiene, die dafür notwendige Errichtung eines neuen Gleises und die Verlängerung eines bestehenden Gleises werden ebenso noch vor diesem Winter erfolgen wie die Aushubarbeiten für die Raffinerie. (apa/red)