Zukäufe geplant : Atlas Copco expandiert in Österreich
Mit 287 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde 2010 in Österreich ein Umsatz von rund 85 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Geschäftsjahr 2011 wird er bereits bei 145 Millionen Euro zu liegen kommen. Weltweit setzt der Konzern 7,3 Milliarden Euro um und beschäftigt 33.000 MItarbeiter.„Es gibt in Österreich im Prinzip keinen Tunnel, der nicht mit unseren Maschinen gebaut wurde“, sagt der Geschäftsführer der Atlas Copco GmbH Construction and Mining Technique, Juha Hyväoja. Die schwedischen Maschinen werden im Tunnel- und Autobahnbau eingesetzt, ebenso im Bergbau und in über 10.000 Industriebetrieben.Der Geschäftsbereich Kompressoren und Drucklufttechnik entwickelt, fertigt und vermarktet stationäre und fahrbare Kompressoren, Stromgeneratoren, Luftaufbereitungs- und Luftmanagementsysteme. Ein Mietservice sowie Aftermarket-Dienstleistungen komplettieren das Angebot. Atlas Copco beliefert 80 der 100 größten Industrieunternehmen in Österreich mit Druckluftlösungen. „Die größten Druckluftabnehmer sind die Lebensmittel-, Papier-, Stahl-, Automobil-, Textil-, Elektronik- und Bauindustrie. In Österreich sind auch Betreiber von Beschneiungsanlagen ein wichtiger Abnehmer von Kompressoren“, betont Dirk Villé, Geschäftsführer der Atlas Copco GmbH Kompressoren und Drucklufttechnik. Zwei neue ServicestützpunkteIm Industriebereich hat die Senkung der Energiekosten einen sehr hohen Stellenwert und wird in den kommenden Jahren noch an Relevanz gewinnen. 10 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Industrie geht zu Lasten von Druckluft. Industrieunternehmen sind daher gefordert strategische Entscheidungen zur Reduktion der Energiekosten zu treffen, damit die Umwelt geschont wird. Atlas Copco hat den Trend der Energiekostensenkung bereits in den 90er-Jahren erkannt und hat mit der Einführung der Drehzahlregelung, übergeordneten Steuerungen und der effizientesten Verdichtung wesentliche Technologien entwickelt. Das Thema Energieeinsparungen impliziert auch Wärmerückgewinnung und auch hier nimmt Atlas Copco eine Vorreiterrolle ein. 72 Prozent der eingesetzten elektrischen Energie eines Kompressors können zurückgewonnen und für Industrieanwendungen beziehungsweise zum Heizen verwendet werden. Im September eröffnete das Unternehmen einen Servicestützpunkt in Steyrermühl, Oberösterreich, und noch dieses Jahr folgt eine weitere Zweigstelle in Judendorf bei Graz.Der Akquisitionsstrategie folgend, erwarb der Konzern 2010 das Familienunternehmen Hartl Anlagenbau - jetzt Atlas Copco Powercrusher GmbH mit Sitz in St. Valentin, Niederösterreich. Die mobilen Gesteinsbrech- und Siebanlagen werden für die Gewinnung von Naturstein im Bergbau sowie für das Recycling eingesetzt und ergänzen beziehungsweise komplettieren das bestehende Angebot an Bau- und Bohrgeräten im Segment Bau- und Bergbautechnik. „Das Ziel für die nächsten Jahre und Jahrzehnte ist, Atlas Copco Powercrusher zum Weltmarktführer im Bereich der raupenmobilen Gesteinsbrech- und Siebanlagen zu machen“, erklärt Axel Guddas, Geschäftsführer der Atlas Copco Powercrusher GmbH. Die Produktion ist auf zirka 450 Maschinen pro Jahr ausgelegt. Ende 2011 wird die neue Nasslackieranlage mit automatischer Durchlauf-Sandstrahlanlage in Betrieb genommen. Durch die Implementierung moderner Lacksysteme lässt sich ein äußerst effizienter Lackierprozess gestalten und die Taktzeit um ein Vielfaches verringern. Die Trocknung der beschichteten Teile erfolgt bei Raumtemperatur, wodurch der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert wird. „Diese Anlage gehört zu den modernsten und größten Anlagen Europas und ist einzigartig in der Atlas Copco-Gruppe. Derzeit beschäftigen wir am Standort in St. Valentin rund 135 Mitarbeiter, sind aber laufend auf der Suche nach weiteren engagierten Mitarbeitern“, bestärkt Guddas die Wachstumsstrategie des Unternehmens. Im nächsten Jahr sei eine Produktionssteigerung von mindestens 30 Prozent geplant. Im Forschungs- und Entwicklungsbereich steht die stetige Weiterentwicklung verlässlicher, hochqualitativer und flexibler Maschinen für die verschiedensten Kundenanwendungen im Fokus. Ausblick 2012Atlas Copco will in Österreich in den nächsten Jahren sowohl durch Firmenzukäufe als auch organisch wachsen. 2012 sollen das das Händlernetzwerk erweitert und zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden.