Stahlindustrie : Arvedi plant Gebot für Ilva

Die italienische Arvedi group sei interessiert, Ilva zusammen mit anderen italienischen Partnern und der Unterstützung der staatlichen Bank Cassa Depositi e Prestiti zu übernehmen, so Antonio Gozzi, Präsident des italienischen Stahlverbandes Federacciai. Bedingung sei, dass der italienische Stahlsektor restrukturiert werde. Der einzige andere Bieter für Ilva ist ArcelorMittal zusammen mit Marcegaglia.

Arvedi ist eine italienische Firmengruppe, die sich auf die Herstellung von Stahlerzeugnissen konzentriert. Die Firma beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter in fünf Unternehmen.

Der italienische Premierminister Matteo Renzi möchte bis Weihnachten entscheiden, wie es mit dem insolventen Stahlproduzenten Ilva weitergehen soll.

Größtes Stahlwerk Europas

Das Riva-Werk in Ilva ist das größte Stahlwerk Europas mit einer Kapazität von rund acht Millionen Tonnen Stahl pro Jahr. Die zum Riva-Imperium gehörende Stahlgruppe Ilva steht seit Jahren im Kreuzfeuer der Polemik. Ein Gericht in der süditalienischen Hafenstadt Tarent hatte im Mai 27 ehemalige Manager des Stahlwerks Ilva wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Umweltverseuchung verurteilt.

Im Juli wurde der italienische Großunternehmer Fabio Riva, Eigentümer des Stahlkonzerns Ilva, von einem Mailänder Gericht zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Riva, Sohn des inzwischen verstorbenen Firmengründers Emilio, wurde in Zusammenhang mit Beiträgen zur Förderung des Exports Betrug auf Kosten des Staates in Höhe von 100 Mio. Euro vorgeworfen.

Wegen sinkender Nachfrage sind tausende Jobs in der Stahlindustrie in Italien in Gefahr.

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