Stahlindustrie : Sechs Jahre Haft für Stahlmagnat Fabio Riva

Der italienische Großunternehmer Fabio Riva, Eigentümer des Stahlkonzerns Ilva, ist am Montag von einem Mailänder Gericht zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Riva, Sohn des inzwischen verstorbenen Firmengründers Emilio, wurde in Zusammenhang mit Beiträgen zur Förderung des Exports Betrug auf Kosten des Staates in Höhe von 100 Mio. Euro vorgeworfen.

Strafe höher als von Staatsanwälten gefordert

Die verhängte Strafe ist höher als jene, die die Mailänder Staatsanwälte verlangt hatten. Diese hatten für Riva fünf Jahre und vier Monate Haft beantragt. Riva ist seit Monaten flüchtig. Vermutet wird er in London. Zwei Manager der Gruppe wurden zu fünf Jahren bzw. drei Jahren Haft verurteilt.

Rivas Gesellschaft "Riva Fire Spa" wurde zur Zahlung einer Geldstrafe von 15 Mio. Euro an das Industrieministerium verurteilt. Außerdem wurden dem Unternehmen 91 Mio. Euro konfisziert. "Riva Fire Spa" muss außerdem eine Geldstrafe von 1,5 Mio. Euro zahlen.

Jahrelange Kritik an Stahlgruppe Ilva

Die zum Riva-Imperium gehörende Stahlgruppe Ilva steht seit Jahren im Kreuzfeuer der Polemik. Ein Gericht in der süditalienischen Hafenstadt Tarent hatte im Mai 27 ehemalige Manager des Stahlwerks Ilva wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Umweltverseuchung verurteilt.

15 Mitarbeiter der Fabrik waren an den Folgen von Asbest sowie weiterer krebserregender Stoffe gestorben. Das Gericht verhängte Strafen von bis zu neun Jahren Haft. Die Mitarbeiter starben zwischen 2004 und 2010.

Das ursprüngliche staatliche Stahlwerk Ilva war 1995 privatisiert und der italienischen Gruppe Riva verkauft worden. Fabio Riva wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt. (apa/pm)