Stahlindustrie : Arcelor Mittal will als Auto-Zulieferer in Europa wachsen

Der US-Markt verkleinert sich für Arcelor Mittal, dafür findet der weltgrößte Stahlhersteller seinen industriellen Erfolg nun in einem Markt, der vor allem durch Turbulenzen aktuell von sich reden macht: Europa. Denn hier hat sich speziell Nordfrankreich als Standort für den profitabelsten Geschäftsbereich von Arcelor Mittal entwickelt, hier produziert das Unternehmen Leichtbaustähle für die Automobilindustrie. Denn die Europäische Union ist immer noch der weltweit renommierteste Automobilmarkt. Um einen noch größeren Anteil an dem Geschäft mit der Autoproduktion zu erhalten, investiert Arcelor Mittal stark in die Entwicklung neuer, leichterer Formen von Stahl, auch wenn erst neun europäische Stahlwerke geschlossen wurden.

Arcelor Mittal strebte an, Florange als Teil eines Netzwerks aus Stahlwerken zu positionieren, die über die Transportsysteme Bahn und Lkw miteinander verbunden sind. Von Florange aus wird nun mit Zügen die am Standort erzeugte Kokskohle zum Werk in Dünkirchen transportiert. Von dort aus werden mit den gleichen Zügen Rohstahlbrammen nach Florange gebracht. Europa sei immer noch führend, was Design und Innovation angeht, so Finanzchefin Aditya Mittal in einem Interview. "Es ist ein Ort, an dem Luft- und Raumfahrt, Eisenbahn und Automationstechnik oder Forschung zu fahrerlosen Autos eine Vorreiterrolle einnimmt."