Aluminiumindustrie : AMAG-Chef Falch: "Wir fahren seit drei Jahren mit 100 Prozent Auslastung"

"Wir sind mitten in der Umsetzung eines großen Investitionsprogramms und werden schon 2014 fertig sein", sagte Falch am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten. Der Konzern denkt aber im Rahmen der Strategie für die nächsten fünf bis zehn Jahre bereits an weitere Investitionen von noch einmal 150 bis 200 Mio. Euro in Oberösterreich. "Wir fahren seit drei Jahren mit 100 Prozent Auslastung", so der AMAG-Chef. "Das macht aber teilweise auch Schwierigkeiten, da wir Wert auf Flexibilität legen - da wären 95 Prozent besser", erklärte der Firmenchef. Das derzeit in Bau befindliche Walzwerk wird die Kapazitäten "in einem ersten Schritt um 50 Prozent erhöhen". Künftig könne die AMAG dann Breiten von 2.300 mm (statt bisher nur 1.680 mm) walzen, was ganz wichtig für die Autoindustrie sei. Auch die Flugzeugindustrie könne künftig mit 150 mm dicken Platten beliefert werden - bisher schaffte die AMAG eine Dicke von 100 mm. "Wir sind ein Nischenplayer - sehr vergleichbar mit der Voest; daher haben wir die Krise gut bewältigt", meinte Falch. 58 Prozent der gesamten Produktion der AMAG seien Spezialprodukte - hochfeste Legierungen mit Bestandteilen wie Titan, Magnesium und Mangan. Vom Markt komme die Forderung höchste Festigkeit bei gleichzeitig höchster Verformbarkeit der Materialien. "Diesen Widerspruch kann man nur über die Legierungen auflösen." 80 Prozent der gesamten Produktion in Ranshofen (Gießerei und Walzwerk) basieren den Angaben zufolge auf Schrotteinsatz. "Das ist Nachhaltigkeit par excellence", so Falch. Die für die Ökobilanz weitaus schlechtere Elektrolyse in Ranshofen wurde 1989 nach einer Betriebszeit von rund 45 Jahren geschlossen. Statt dessen ist die AMAG in Kanada zu 20 Prozent an einer Elektrolyse beteiligt (Alouette). Weiter Teilhaber sind dort beispielsweise der australische Rohstoffriese Rio Tinto und der norwegische Aluminiumkonzern Norsk Hydro. (APA/red)