Pharmaindustrie : 2014 tätigten Pharma-Firmen Rekordübernahmen

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Dies sei ein Anstieg von über 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr, schreibt EY. Damals habe der Wert aller Transaktionen noch 88 Mrd. Dollar betragen. Die Studie untersuchte Übernahmen und Fusionen von Biotech-, Pharma-, Spezialpharma- und Generikaunternehmen.

An vier der zehn größten Deals im vergangenen Jahr waren Schweizer Unternehmen beteiligt. So kaufte Novartis dem britischen Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) für 16 Mrd. Dollar den Onkologie-Bereich ab. Im Gegenzug übernahm GSK für 7,1 Mrd. Dollar das Impfstoffgeschäft von Novartis.

Die Top-Ten-Fusionen

Das Basler Unternehmen verkaufte zudem die Sparte Tiergesundheit für 5,4 Mrd. Dollar an den US-Konzern Eli Lilly. Roche schaffte es mit dem Kauf der US-Biotechnologiefirma InterMune für 8,3 Mrd. Dollar ebenfalls in die Top Ten der größten Übernahmen und Fusionen.

Die beiden größten Übernahme überhaupt tätigte der Pharmariese Actavis mit Sitz in den USA und Irland. Actavis übernahm den Botox-Hersteller Allergan für 66,4 Mrd. Dollar und den Konkurrenten Forest Laboratories für 23,6 Mrd. Dollar.

Die größten Pharma-Unternehmen waren bei den Übernahmen allerdings nicht die aktivsten. Knapp 60 Prozent an das Gesamtvolumen der Transaktionen steuerten Spezialpharma-Unternehmen mit Deals in der Höhe von 133 Mrd. Dollar bei. Die größten Pharma-Unternehmen schlossen Übernahmen und Fusionen im Wert von 87 Mrd. Dollar ab.

Mit Übernahmen schneller wachsen

"Big Pharma hat 2014 vorsichtig eingekauft und vor allem Portfolios bereinigt", wird Patrick Flochel, weltweiter Leiter des Pharma-Bereichs bei EY, in der Mitteilung zitiert.

Flochel geht allerdings davon aus, dass die großen Firmen im laufenden Jahr vermehrt fusionieren und übernehmen werden. Die großen Pharmafirmen müssten schneller wachsen, um mit dem Wachstumstempo des Gesamtmarktes mitzuhalten. Dies sei fast nur mit Übernahmen möglich.

2015 könnte laut der Studie den Übernahme-Rekordwert von 2014 noch übertreffen. Die Kassen der 40 untersuchten Unternehmen seien prall gefüllt: Nach EY-Berechnungen betragen die für Übernahmeaktivitäten potenziell vorhandenen Mittel knapp 1,260 Billionen Dollar. Das entspreche einem Zuwachs von knapp 43 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2007. (APA/sda)