Autonomes Fahren : Zwei Drittel der Österreicher sehen in vernetzten Autos keinen Mehrwert

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Eine große Mehrheit der Österreicher steht vernetzten Autos sehr skeptisch gegenüber. Für mehr als zwei Drittel der Befragten in einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte bringen umfassend vernetzte Autos keinen Mehrwert. Nur 29 Prozent sind anderer Meinung.

Auch in anderen Ländern Europas ist jenseits der Reklameschilder die Ablehnung groß. In Deutschland glauben nur 35 Prozent an die Vorteile vernetzter Autos, in Großbritannien sind es 45 Prozent.

Große Mehrheit wünscht sich stärkere Kontrolle durch den Staat

43 Prozent der 1.256 Befragen in Österreich geben an, autonomes Fahren nicht für sicher zu halten. 59 Prozent sagen, einmal in einem solchen Gefährt sitzen zu wollen.

Der Studie zufolge wünschen sich in Österreich 85 Prozent eine Kontrolle durch Behörden bei der Entwicklung und Benutzung autonomer Fahrzeuge. Ein Drittel würde die beim Fahren gesammelten Daten aber niemandem anvertrauen wollen. Der Rest findet vor allem Autohersteller und staatliche Einrichtungen am vertrauenswürdigsten.

Jüngere Menschen hinterfragen den Autobesitz an sich

Zudem hinterfragen immer mehr und vor allem jüngere Menschen den privaten Autobesitz an sich, so eine weltweite Studie von Deloitte. In den Generationen der nach 1965 Geborenen stellen sich mehr Menschen die Frage, ob sie ein eigenes Auto überhaupt noch brauchen als das bei der Nachkriegsgeneration der Über-55-Jährigen der Fall ist. Jüngere stehen Mitfahrgelegenheiten, Carsharing und Fahrdiensten aufgeschlossener gegenüber.

"Junge Leute scheinen die Idee gemeinsamer Mobilität in deutlich größerer Anzahl verstanden zu haben", heißt es in der Studie. Die Gewohnheiten änderten sich aber nur langsam. Auch die Idee, mehrere Verkehrsmittel wie Zug, U-Bahn, Fahrrad und Auto zu kombinieren, habe sich bisher nicht durchgesetzt.

Die Autobranche steht in den nächsten Jahren vor einem Umbruch hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Die Experten von Deloitte sehen auf dem Weg dahin jedoch noch einige Hürden. Elektroautos seien zwar am Vormarsch, die niedrigen Spritpreise hielten die Leute aber fern. Bei selbstfahrenden Autos sind es laut Deloitte vor allem die Berichte über Unfälle, die Verbraucher vorsichtig machen. Die Mehrheit ist überdies nicht bereit, für neue Services rund ums Auto extra zu zahlen. (apa/red)