Branchenanalyse : Weniger Aufträge beim deutschen Maschinenbau - "Minus überzeichnet"

Ein massiver Rückgang bei den Bestellungen aus den Euro-Ländern hat den deutschen Maschinenbauern den Start ins Jahr 2016 verhagelt. Im Jänner verringerte sich der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um real 12 Prozent, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilt.

Deutlich weniger Aufträge für die exportorientierte Branche kamen aus dem Ausland (minus 14 Prozent), dabei brachen die Bestellungen aus den Euro-Ländern um fast ein Drittel ein. Die Nachfrage aus dem Inland verringerte sich um 8 Prozent.

"Dieses Minus ist überzeichnet"

"Auch wenn dieses Minus überzeichnet ist durch ein ungewöhnlich hohes Bestellvolumen im Vorjahresmonat - das ist sicherlich ein unbefriedigender Jahresauftakt", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die schwache Nachfrage zu Jahresbeginn habe "die Zugewinne der Vormonate nahezu vollständig nivelliert". Im Zeitraum November bis Jänner verzeichnete die mittelständisch geprägte Schlüsselindustrie ein Plus bei den Aufträgen von 1 Prozent.

Jetzt setzen die Maschinenbauer ihre Hoffnung auf den Markt in Übersee und dort vor allem auf Nordamerika - trotz der jüngsten Schwächesignale der US-Wirtschaft. "Eine deutliche Mehrheit der in den USA tätigen deutschen Maschinenbauer erwartet für das laufende Jahr laut einer neuen Umfrage ein Wachstum ihres Absatzes", so Wiechers.

Leichte Rückgänge in China, Anstieg in den USA

Details der Umfrage will der Verband Anfang April vorstellen. 2015 legten die Ausfuhren in die USA um 11,2 Prozent auf 16,8 Mrd. Euro zu. Die Vereinigten Staaten verdrängten damit China als wichtigsten Einzelmarkt für Maschinen "made in Germany" vom ersten Platz. Die Lieferungen in die Volksrepublik gingen insgesamt um 5,9 Prozent zurück.

"Für das laufende Jahr rechnen wir nochmals in Summe mit leicht rückläufigen Exporten nach China", sagte Wiechers. Einen drastischen Einbruch erwarte die Branche derzeit allerdings nicht: "Der chinesische Markt bleibt für den deutschen Maschinenbau auch weiterhin attraktiv." (dpa/apa/red)