Autoindustrie : Wegen des Falls Ghosn: Gewinn bei Nissan schrumpft massiv

Japans zweitgrößter Autokonzern Nissan ist trotz eines Gewinnsprungs im dritten Quartal für das Gesamtjahr 2018/19 skeptisch. Als Gründe für die gesenkten Gewinnerwartungen nannte der Vorstand schrumpfende Erlöse und Kosten von rund 9 Milliarden Yen (rund 72 Mio. Euro) im Zusammenhang mit dem wegen Untreuevorwürfen inhaftierten ehemaligen Verwaltungsratschef Carlos Ghosn.

Nissan erwartet 2018/19 nun noch einen Gewinn von 450 Mrd. Yen statt 540 Mrd. Yen. Ghosn, der auch Chef des Nissan-Allianzpartners Renault war, sitzt seit Mitte November in Tokio in Untersuchungshaft. Ihm wird finanzielles Fehlverhalten und Untreue vorgeworfen. Ghosn weist die Vorwürfe zurück.

Nissan hatte ihn unmittelbar nach seiner Verhaftung als Verwaltungsratschef abgesetzt, bei Renault hat inzwischen Thierry Bollore das Ruder übernommen. Renault teilte mit, der 64-Jährige bleibe Mitglied im Direktorium des französischen Autobauers. Er werde auch seine Positionen bei Alliance Rostec Auto BV und Renault do Brasil behalten.

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Im dritten Quartal (Oktober bis Dezember) verbuchte Nissan einen Anstieg des operativen Gewinns um ein Viertel auf 103,3 Mrd. Yen. (reuters/apa/red)