Regaltuning : Vom Vorrats- zum Kommissionierlager

Der Trend zu immer kleineren Losgrößen – Kunden bestellen kleinere Mengen, dafür häufiger – stellt Lagerbetreiber vor neue Herausforderungen. Denn in vielen Unternehmen wurden in der Vergangenheit Ganz- oder Halbpaletten kommissioniert und versendet. Der Aufwand für die Kommissionierung war überschaubar. Die Ware ließ sich bis zur Abholung palettenweise im Wareneingang lagern. Heute dagegen bestellen Kunden ihre Ware verbrauchsgesteuert. Für die Unternehmen bedeutet dies eine komplexere Logistik, weil Ganz- oder Halbpaletten meist zu groß für die Artikelmenge sind. Auf diesen Trend müssen sich Unternehmen einstellen und bei ihrer Lagertechnik den Fokus auf die Kommissionierung legen. Das reine Vorratslager hat für diese Fälle ausgedient.

Die Bito-Lagertechnik hat unter dem Slogan ‚Vom Vorratslager zum Kommissionierlager‘ einen Baukasten entwickelt. „Der Betreiber muss auch bei Veränderungen flexibel bleiben“, weiß Alexander Lang. Denn oft gilt es, die Technik nicht nur auf ein neues Sortiment, sondern auch auf einen veränderten Umschlag anzupassen. „Wir sehen einen Schlüssel zur Lagermodernisierung darin, bestehende statische Regalsysteme in leistungsfähigere dynamische Lösungen umzurüsten“, erklärt der Bito-Produktmanager. „Dazu müssen Unternehmen nicht immer aufwendig neu bauen oder bestehende durch neue Anlagen ersetzen.“ Vorhandene Regalebenen stattet Bito zum Beispiel mit Rollenbahnen aus. Damit lassen sich verschiedene Artikel in Behältern nebeneinander lagern. Paletten sind dafür nicht notwendig. „Wir können damit auch das Prinzip „First in – First out“ (FIFO) sehr einfach umsetzen. Durch das Baukastensystem lassen sich beispielsweise Kommissionierzeiten um bis zu 50 Prozent senken: Anwender erzielen kürzere Lieferzeiten, eine geringere Fehlerquote bei der Kommissionierung und die Mitarbeiter können ergonomischer arbeiten.

Artikelanzahl im direkten Zugriff vervierfachen

Mit den Lösungen von Bito können Unternehmen in der Feinkommissionierung auf sehr kleiner Fläche viele verschiedene Artikel lagern und diese schnell zur Tour bereitstellen. Betreiber können beispielsweise 32 unterschiedliche Artikel auf einer Fläche platzieren, wo sonst nur acht Paletten Platz hätten. Der Bediener hat die Artikel im direkten Zugriff, denn kein Produkt ist weiter entfernt als 3,6 Meter. Im Vergleich zur reinen Palettenlagerung müsste der Bediener 15 Meter zurücklegen, um an jedes Produkt zu gelangen. Das entspricht einer Wegersparnis von 76 Prozent. Durch die FIFO-Lösung läuft der Nachschub automatisch zur Entnahmeseite. Dort kann sie der Bediener bequem entnehmen. Bei einem hohen Durchsatz können sich diese Systeme oft schon im ersten Jahr amortisieren.

Zeitsparend und rückenschonend kommissionieren

„Aufgrund der demografischen Entwicklung werden ergonomische Arbeitsplätze in der Kommissionierung immer wichtiger“, betont Alexander Lang. Denn gerade hier müssen Mitarbeiter oft körperlich schwere Tätigkeiten verrichten. „Wir haben deshalb eine Auszugsvorrichtung entwickelt, mit der das Personal kinderleicht, rückenschonend und somit auch zeitsparend kommissionieren kann, ohne mühsam ins Regal klettern zu müssen“, erläutert der Produktmanager. Mit den Auszugsvorrichtungen lassen sich auch schwere Komponenten einfach aus dem Regal ziehen. „Ist die Vorrichtung ausgezogen, kann der Mitarbeiter von drei Seiten auf die Artikel zugreifen“, beschreibt Alexander Lang.

Kundenstamm um 25 Prozent gesteigert

Zu den Unternehmen, die auf diese Vorteile nicht verzichten wollten, gehört die Schweizer Volg-Gruppe. Die Detailhandelskette beliefert ihre Kunden an sieben Tagen pro Woche. Wöchentlich werden 750 Rollis auf 22 Lkw-Ladungen verteilt ausgeliefert. Aus Kapazitätsgründen investiert das Unternehmen am Standort Oberbipp in ein neues Verteilzentrum, das speziell für Frischeprodukte konzipiert ist. Die termingerechte Kommissionierung und Lieferung von Kleinaufträgen war die zentrale Anforderung des Unternehmens an eine Lagertechniklösung. Auf ein Sortiment von 1.600 Frischeartikeln greifen die Mitarbeiter täglich 1.050 Mal zu. Bito implementierte bei Volg ein neues Kommissionierlager. Damit können Kleinaufträge bei einer entsprechenden Produktivitätssteigerung wirtschaftlich abgewickelt werden. Getrennte Entnahme- und Beschickungsgänge sorgen für eine optimale Pickleistung. Volg hat durch das neue Verteilzentrum seinen Kundenstamm um 25 Prozent vergrößert. „Die Lösung von Bito unterstützt uns, die breite Produktpalette effizient zu handhaben“ freut sich Erich Ackermann von Volg.

Ein Lager, das atmet – bei Dachser Food Logistics

Auch Dachser Food Logistics setzt auf den Baukasten von Bito. Denn das Unternehmen muss sich ständigen Veränderungen des Artikelspektrums anpassen, sowie des Verhältnisses von Langsam- zu Schnelldrehern und Einzelgebinde- zu Ganzpaletten-Kommissionierung, Sonderaktionen und saisonalen Schwankungen. Das führt zu unterschiedlichen Anforderungen an die Lagertechnik. Deshalb muss die Lagerlösung flexibel sein und sich an verändernde Gegebenheiten einfach anpassen lassen. Bito installierte ein klassisches Vorratslager, das sich mit wenigen Handgriffen zum FIFO-Durchlaufregal erweitern lässt. Einzelne Ebenen können schnell und einfach ohne externe Monteure zur Durchlaufebene umgestaltet werden. Das Unternehmen ist damit wesentlich flexibler.