Industriedienstleister : Voith verkauft seine Industrieservicesparte an Finanzfirma Triton

Der Anlagenbauer Voith verkauft sein Industrieservice-Geschäft an den Finanzinvestor Triton. Eine mit der Transaktion vertraute Person sagte Reuters, dem Verkauf liege eine Bewertung von etwa 350 Mio. Euro zugrunde. Die Beteiligungsfirma werde die Sparte mit rund 18.000 Mitarbeitern übernehmen und unter einem neuem Namen und Markenauftritt fortführen, teilten Voith und Triton mit.

Offiziell wurde zum Kaufpreis Stillschweigen vereinbart. Der deutsche Technologiekonzern bleibt zu 20 Prozent an der Sparte beteiligt, die gut eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet.

Voith: Konzentration auf Digitalisierung

Mit dem schon Anfang 2015 angekündigten Verkauf halbiert das Familienunternehmen aus Heidenheim seine Mitarbeiterzahl auf gut 20.000. Voith will sich auf die Digitalisierung von Anlagen und Maschinen für die Autoindustrie, im Schiffs- und Schienenfahrzeugbau, der Produktion von Papiermaschinen oder den Branchen Stahl, Chemie und Energie konzentrieren.

Die Trennung von der Sparte sei ein zentraler Schritt beim Konzern-Umbau, erklärte Voith-Chef Hubert Lienhard. Voith könne sich nun auf seine Ingenieur-Kompetenz im digitalen Zeitalter fokussieren. Der Umbau hatte dem Konzern im Geschäftsjahr 2014/15 (zum 30. September) einen Verlust von 93 Mio. Euro eingebrockt.

Zum Industrieservice gehören unter anderem Wartungs- und Montagearbeiten für Auto-, Energie- und Chemie-Branche. Während das Service-Geschäft mit der Autoindustrie im vergangenen Jahr gut lief, leiden die Dienstleistungen für Kraftwerke und Bergbau unter dem niedrigen Ölpreis und der Energiewende in Deutschland.

Finanzfirma Triton auf Mittelständler spezialisiert

Der personalintensive Geschäftszweig machte im vergangenen Jahr nach Steuern 22 Mio. Euro Verlust. Der neue Eigentümer will seine Erfahrung mit der Autoindustrie nutzen, um das Wachstum des Industriedienstleisters voranzubringen, wie Triton-Direktor Peder Prahl erklärte.

Triton investiert vor allem in Mittelständler in Nordeuropa. Im Portfolio sind derzeit 27 Unternehmen mit einem Umsatz von rund 12 Mrd. Euro und 55.000 Mitarbeitern. (reuters/apa/red)