Fusion : Vertreter der Kleinaktionäre kritisiert Deal zwischen RHI und Magnesita

Die angestrebte Fusion des österreichischen Feuerfestprodukte-Spezialisten RHI mit dem brasilianischen Konkurrenten Magnesita ärgert den Vertreter der Streubesitzaktionäre. Das dargestellte Synergiepotenzial sei "keineswegs überzeugend" und die Bewertung der Magnesita sei "objektiv nicht nachvollziehbar", so der Kleinanlegerschützer Wilhelm Rasinger.

Der Interessenverband für Kleinanleger (IVA) spricht sich mit Vehemenz gegen die Verschmelzung der RHI mit Magnesita aus und empfiehlt, bei den notwendigen Beschlüssen in der geplanten Hauptversammlung dagegen zu stimmen. Der geplante Deal berge zahlreiche Risiken für private Aktionäre.

IVA: "Gravierende wirtschaftliche Nachteile" für Anleger zu befürchten

Der mit der Übernahme einhergehende Abzug der RHI von der Wiener Börse in Richtung London und die Verlegung der Konzernzentrale von Österreich in die Niederlande seien aus Sicht der Streubesitzeigner "unverständlich". "Die schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit mit ähnlichen Konstruktionen von Head, bwin und Meinl European Land (Atrium) lassen gravierende wirtschaftliche Nachteile und eine wesentliche Aushöhlung des Anlegerschutzes befürchten", sagte der IVA-Präsident.

Bei der Verschmelzung der RHI mit Magnesita muss den Streubesitzaktionären eine Barabfindung angeboten werden. Deren Höhe werde entscheidend dafür sein, mit welchen Anfechtungsklagen und Überprüfungsverfahren zu rechnen sein werde, signalisierte der IVA-Präsident Kampfbereitschaft. Besonders ärgerlich ist Rasinger zufolge, dass Magnesita 20 Mio. Euro erhalten soll, falls die Transaktion nicht zustande komme.

"Es ist zu hoffen, dass das im RHI-Corporate-Governance-Bericht postulierte 'Bekenntnis zu ethisch verantwortungsvollem Handeln' und zu 'Integrität und Respekt' keine Leerformel bleibt", so der Vertreter der Kleinaktionäre. (apa/red)

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