Maschinenbau : Vahle macht Tirol zum Zentrum seiner Automationssparte

Der deutsche Konzern Vahle hat einen neuen Standort in Schwoich bei Kufstein in Tirol in Betrieb genommen. Nach einer Bauzeit von rund einem Jahr soll an diesem Standort mit Produktion und Logistikflächen auch Forschung und Entwicklung stattfinden.

Vahle baut Kufstein zum Zentrum für Automation aus

Der Standort soll innerhalb der Gruppe Vahle die Rolle eines Zentrums für den Geschäftsbereich Automation übernehmen. Hier sollen in Zukunft neue Entwicklungen für Antriebe und Steuerungssysteme der Fördertechnik stattfinden, so das Unternehmen.

Kernbereiche bilden demnach mobile Steuerungs- und Kommunikationssysteme für schienengeführte Transportfahrzeuge im Bereich der Krantechnik, Fördertechnik, Hafentechnik, Lagertechnik sowie kundenspezifische Steuerungen, Bedienterminals und kamerabasierte Sensorik im Bereich der Allgemeinindustrie.

In fünf Jahren Umsatz von 50 Millionen Euro geplant

In fünf Jahren will der deutsche Konzern hier einen Umsatz von rund 50 Millionen erzielen. Für das laufende Jahr werden knapp sieben Millionen Euro angestrebt, im kommenden Jahr dann rund 15 Millionen Euro, so der Geschäftsführer des Konzerns, Achim Dries, bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Im Jahr 2016 waren es bereits 6,3 Mio. Euro. In Schwoich soll der neue Geschäftsbereich umgesetzt und forciert werden, der 2013 mit einem "überschaubaren Umsatz, aber einer klaren Vision" begann, wie es der Geschäftsführer der Vahle Deto GmbH, Alfred della Torre, formulierte. In Zukunft soll Kufstein das Zentrum für die Automations-Schiene des Konzerns sein und ein maßgeblicher Teil der Koordination von dort aus gelenkt werden, fügte er hinzu.

Ein Grund der Verlegung: Das "Unternehmertum" der Tiroler

Als Gründe für die Verlegung nach Tirol nannte Dries die "gute Ausbildung möglicher Mitarbeiter vor Ort" und das "Unternehmertum", das in Tirol etwa mit Alfred della Torre schon vorhanden sei. Auch von den Hochschulen erwartete er sich "Mitarbeiter, die uns weiterhelfen, Zukunft zu gestalten". Ebendiese Qualität der Hochschulen und Universitäten betonte auch Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP). Besonderes freue sie, dass durch die Vahle Deto " Industrie 4.0" in Tirol Einzug halte.

Die Vahle Deto GmbH, die bald Vahle Automation GmbH heißen wird, versteht sich als "Denkfabrik", wie es Stefan Potocnik, Betriebsleiter der Vahle Deto GmbH, betonte. Derzeit arbeiten auf einer Nutzfläche von 1.700 Quadratmetern 31 Mitarbeiter, Tendenz in Zukunft stark steigend.

Investiert wurden in den Standort insgesamt 3,2 Mio. Euro, fügte della Torre hinzu. Im Zentrum in Kufstein stehen vor allem "Systeme" und damit eine Zusammenspiel von "Mechanik, Elektronik und Elektrik", wie es der Manager beschrieb.

Auch Datenübertragung, Datenanalyse, Kommunikation und "Big Data" stehen laut Dries als Schwerpunkte des Automationszentrums in Schwoich fest. Der Vahle-Konzern hat weltweit rund 800 Mitarbeiter und setzt 135 Mio. Euro um.

Eckdaten zu Vahle

Die Firmengruppe Vahle hat ihren Sitz im Ruhrgebiet im Bundesland Nordrhein-Westfalen, besteht seit 105 Jahren und ist im Besitz der Familie Vahle. Die Gruppe beschäftigt rund 650 Mitarbeiter und beziffert ihren Jahresumsatz mit 130 Millionen Euro.

(red)