Öl und Gas : Übernahme von BG - Shell wartet nur noch auf die Aktionäre

Der letzte Regulierer hat grünes Licht für die 70 Mrd. Dollar (65,06 Mrd. Euro) schwere Fusion des Ölkonzerns Royal Dutch Shell und des britischen Konkurrenten BG Group gegeben. Wie Shell am Montag mitteilte, hat nun auch die chinesische Wettbewerbsbehörde der Übernahme ohne weitere Auflagen zugestimmt.

Die im April angekündigte Übernahme ist die größte in der Energiebranche seit mehr als zehn Jahren. Zuletzt hatte Australien sein OK erteilt. Nun müssen noch die Aktionäre beider Konzerne zustimmen. Shell-Chef Ben van Beurden rechnet damit, dass die Akquisition Anfang 2016 über die Bühne geht. Das fusionierte Unternehmen wäre der weltgrößte Anbieter von Flüssiggas.

Shell will nach Übernahme von BG rund 2.800 Stellen streichen

Mit der Übernahme des Konkurrenten BG Group will Shell rund 2.800 Stellen streichen. Es handle sich um drei Prozent der Belegschaft, teilte Shell am Montag mit. Der Konzern hatte zuvor grünes Licht der Wettbewerbsbehörden in China für die Übernahme bekommen; nun müssen noch die Aktionäre zustimmen.

Shell hatte bereits die Streichung von 7.500 Stellen wegen des Falls des Ölpreises angekündigt. Die zusätzlichen Streichungen seien nötig, um das Ziel zu erreichen, 3,5 Mrd. Dollar (3,20 Mrd. Euro) vor Steuern zu sparen - so viel sollen die Synergieeffekte der Übernahme bringen. Shell will die BG Group komplett in den Konzern integrieren; rund um den Globus fallen daher bisher doppelt besetzte Stellen weg.

Eckdaten zur Fusion

Shell will BG für 47 Mrd. Pfund (65,06 Mrd. Euro) kaufen. BG ist Großbritanniens drittgrößter Energiekonzern, hervorgegangen aus der ehemaligen Firma British Gas. Das Unternehmen bietet eine starke Position bei verflüssigtem Gas (LNG). Nach vollzogener Übernahme wäre der Konzern doppelt so viel wert wie der Konkurrent BP und läge vor dem US-Wettbewerber Chevron. Größer wäre nur noch der US-Gigant ExxonMobil. (afp/reuters/apa/red)