Stahlindustrie : Stahlarbeiter demonstrieren in Brüssel gegen Billigimporte

Knapp 15.000 Stahlarbeiter aus Europa haben bei einem Stahlaktionstag im Brüsseler EU-Viertel demonstriert. Aus Österreich kamen 200 Personen, wie die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp mitteilten.

"Die Wirtschaftskrise, die im Jahr 2008 begann, hat 90.000 Arbeitsplätze in der Branche gekostet. Jetzt müssen wir alles daransetzen, die verbleibenden Arbeitsplätze in Europa zu halten", so Pro-GE Chef Rainer Wimmer und GPA-djp Vorsitzender Wolfgang Katzian.

"Kein Europa ohne Stahl"

"Hunderttausende Arbeitsplätze nicht nur in der Stahlindustrie in Europa sind in Gefahr", warnte wiederum der Chef der deutschen Gewerkschaft IG-Metall, Jörg Hofmann, auf der Kundgebung unter dem Motto "Kein Europa ohne Stahl".

Die Stahlindustrie in Europa steht durch staatlich subventionierte Billigimporte aus China unter Druck. Im Dezember muss der Volksrepublik nach den Regeln der Welthandelsorganisation WTO der Status der Marktwirtschaft zuerkannt werden. Dadurch würde es für die EU aber schwierig, die bisherigen Schutzzölle auf Billigstahlimporte aufrechtzuerhalten.

Die Kommission wollte am Mittwoch Vorschläge machen, wie die europäische Stahlindustrie auch künftig geschützt werden kann. Einem Entwurf zufolge soll die Festlegung von Strafzöllen demnach nicht mehr davon abhängig sein, ob ein Land als Marktwirtschaft anerkannt ist, sondern ob durch staatliche Eingriffe der Preis verzerrt wird. (afp/apa/red)